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Sterl, Robert

Landschaft mit blühendem Obstbaum

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 22,5 x 29,5 cm
Münchener-Nr. 3816
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Robert Hermann Sterl war ein sächsischer Maler und Kunstprofessor in Dresden. Er lebte von 1867 bis 1932. Sterl gehört neben Liebermann, Slevoigt und Corinth zu den bedeutenden Vertretern des deutschen Impressionismus.

Provenienz

Zeittafel
1943 aus dem Nachlass von Dr. Hans Posse für den „Sonderauftrag Linz“ vom Deutschen Reich erworben 

Laut dem jeweils gleich lautenden Vermerk auf der property card der Treuhandverwaltung Kulturgut wurden die Objekte am 08.03.1943 aus dem Nachlass von Dr. Hans Posse für den „Sonderauftrag Linz“ vom Deutschen Reich erworben. Diese gelangten nach Kriegsende zusammen mit anderen von der US-Besatzungsmacht aufgefundenen Kunstwerken aus dem Besitz des Deutschen Reiches in Sammelstellen (Collecting Points). Seit 1945 wurden aus den Collecting Points im Rahmen der inneren und der äußeren Restitution auf Antrag Kunstwerke an die Geschädigten restituiert.
Im Bestand des Ressortvermögens der Bundesfinanzverwaltung befinden sich derzeit noch 156 Gemälde, Grafiken und kunstgewerbliche bzw. antike Gegenstände, die das Deutsche Reich aus dem Nachlass Dr. Posse für den Sonderauftrag Linz erworben hatte und die von keinem Antragsteller beansprucht wurden.
Hans Posse wurde im Jahre 1879 als Sohn des Leiters des Sächsischen Hauptstaatsarchivs in Dresden geboren. Als Kunsthistoriker war er auf italienische und niederländische Renaissance- und Barockkunst spezialisiert. Er war seit 1913 Direktor der Dresdener Gemäldegalerie und wurde von Hitler im Jahre 1939 mit dem Aufbau einer Kunstsammlung für das geplante Museum in Linz (Sonderauftrag Linz) beauftragt. In der Zeit von 1939 bis 1942 wurden von Dr. Posse für den „Sonderauftrag Linz“ ca. 1000 Kunstwerke erworben. Einige davon waren allerdings auch für andere Museen und zur Ausstattung Dienststellen vorgesehen. Die für das Museum in Linz ausgewählten Stücke wurden fotografiert und in die Linz - Alben aufgenommen.
Dr. Posse ist zum Ende des Jahres 1942 verstorben. Im Archiv des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg werden die von ihm geführten Tagebücher aus den Jahren 1936 bis 1942 verwahrt. Die Tagebücher enthalten zwar diverse Notizen bezüglich des Ankaufs von Kunstwerken, jedoch wurden dort keine Vermerke von Posse über den Ankauf von Kunstwerken für seine private Kunstsammlung gefunden. In seinen kleinen Reisenotizbüchern hielt Posse seine Aufenthaltsorte, Treffen mit diversen Kunsthändlern und Sammlern fest. Nebenher führte Posse noch ein Tagebuch in dem er auch seine Treffen mit Verantwortlichen des NS-Staates beschrieben hat. Er bewahrte darin vereinzelt auch Fotografien und Zeitungsausschnitte auf. Ferner notierte er dort Namen von Sammlern und Kunstwerke, die er gern für den „Sonderauftrag Linz“ erwerben wollte. Die Aufzeichnungen sind eher dokumentarischer Natur und enthalten nur wenig Privates. Hinweise zur Provenienz einzelner Objekte lassen sich den Aufzeichnungen nicht entnehmen. Fraglich ist, ob Dr. Posse seine privaten Sammlerstücke erst in der Zeit nach 1933 erworben hat und sich darunter Objekte befinden, die Gegenstand eines verfolgungsbedingten Vermögensverlustes waren. In Bezug auf die für den Sonderauftrag erworbenen Kunstwerke kann immerhin davon ausgegangen werden, dass der Direktor der Dresdener Gemäldegalerie über die Herkunft und die Umstände der Erwerbungen für das Deutsche Reich vollständig im Bilde war. Bezüglich der in Rede stehenden Ölmalerei liegen keine Anhaltspunkte für einen verfolgungsbedingten Vermögensverlust vor.

Stand: 2007

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