van Vliet, Hendrik Cornelisz
Inneres der Nieuwe Kerk zu Delft
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 47 cm x 39 cm |
Münchener-Nr. | 3918 |
Linz-Nr. | 2823 |
Lost Art-ID | 219680 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Hendrik Cornelisz van Vliet wurde um 1611/12 in Delft geboren und verstarb dort im Jahre 1675. Er malte Porträts, doch vorwiegend Kircheninterieurs, vorzugsweise die Alte und die Neue Kirche in Delft. Mehrere dieser Architekturbilder waren für die Linzer Sammlung vorgesehen.1 Das in Rede stehende Gemälde zeigt das Grabmal von Wilhelm von Oranien (1533 - 1584) in der Neuen Kirche von Delft, die als Grabeskirche des Niederländischen Königshauses dient.
Provenienz
1943 | auf einer Auktion bei H.W. Lange von der Münchener Kunsthändlerin Frau Almas -Dietrich für das Deutsche Reich erworben |
Das Kunstwerk wurde auf einer Auktion bei H.W. Lange am 16./17.04.1943 von der Münchener Kunsthändlerin Frau Almas -Dietrich für das Deutsche Reich erworben. Der Kaufpreis betrug 10 000, - RM.
Der Einlieferer konnte nicht mehr ermittelt werden, da im Katalog zur Auktion nur der Wohnort des jeweiligen Verkäufers angegeben ist. Dementsprechend stammt das Gemälde aus Bremer Besitz. Die Unterlagen der Kunsthandlung H.W. Lange sind am Ende des Krieges verbrannt, der Kunsthändler starb in den letzten Kriegstagen. Eine Untersuchung der Rückseite des Gemäldes ergab, dass mehrere Aufkleber mit Inventarnummern vorhanden sind. Laut einem auf der Rückseite befindlichen Zettel des vorherigen Leihnehmers wird das Entstehungsjahr des unsignierten Gemäldes um 1660 vermutet. Auf einem weiteren Zettel oben rechts ist die Inventar- Nr. D 1104 und teilweise unleserlich „ -----de Witt“ verzeichnet. Möglicherweise eine frühere Zuschreibung des Kunstwerks an den niederländischen Architekturmaler Emmanuel de Witte (1641 – 1692). Der frühere Eigentümer blieb bisher unbekannt.
Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust im Zusammenhang mit der Erwerbung des Gemäldes durch das Deutsche Reich kann deshalb nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2007
1 Vgl. Birgit Schwarz, Hitlers Museum, Wien, 2004