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Werff, Adriaen van der

Verstoßung der Hagar

Entstehungsjahr 1701
Technik Öl auf Holz
Maße 77 x 61,5 cm
Münchener-Nr. 4059
Linz-Nr. 875
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

In der Bildmitte ist Hagar mit dem Kind in Rückenansicht dargestellt. Sie verlässt gerade das Haus und wendet sich nochmals nach Abraham um.

Provenienz

Zeittafel
1940von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen an den „Sonderauftrag Linz“ veräußert

Die Ermittlungen der ehemaligen Treuhandverwaltung Kulturgut München haben ergeben, dass sich das Gemälde zunächst in einer Düsseldorfer Galerie befand (Katalog van Gool II, 548), vor 1716 von Johann Wilhelm von der Pfalz erworben wurde (Katalog de Mechel 1776 Nr. 326) und laut Katalog 1904, Nr. 443 der Gemäldesammlung Alte Pinakothek, München zum Bestand des Museums Bamberg zählte.

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben mit Schreiben vom 15.09.2000 einen Bericht der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen an das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus vom 26. März 1940 vorgelegt, aus dem sich ergibt, dass u.a. das Gemälde „Die Verstoßung der Hagar“ von Adriean van der Werff zu einem Preis von 7.000,- RM an den „Führer und Reichskanzler“ veräußert wurde. Dem Bericht zufolge sollten die aus dem Verkauf erzielten Erlöse u.a. für Neuerwerbungen verwandt werden. Die Übergabe des Gemäldes ist in einer der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen erteilten Empfangsbestätigung vom 28. März 1940 dokumentiert.
In den im Bundesarchiv in Koblenz archivierten Aktenbeständen der Treuhandverwaltung für Kulturgut (Bestand B 323/331) befinden sich Dokumente der amerikanischen Militärverwaltung (aus den Jahren 1946 – 47), welche Provenienzangaben zu einzelnen Gemälden enthalten, die auf Aussagen und Angaben des Kunsthändlers Haberstock beruhen.
Ausweislich einer eidesstattlichen Versicherung Haberstocks vom 26.Sept. 1946 befand sich das Gemälde „Vertreibung der Hagar“ von A.v.d. Werff nicht in seinem Besitz; es stamme vermutlich aus der Galerie Schleißheim.
Tatsächlich kann jedoch an Hand des oben genannten Schriftwechsels davon ausgegangen werden, dass das Gemälde von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen direkt an den „Sonderauftrag Linz“ veräußert wurde.
Im übrigen hat der Künstler das Motiv offenbar mehrfach verwandt. Laut Bilddatei der Universität Marburg (Internet-Adresse: www.bildindex.de) befindet sich ein ähnliches Gemälde in der Dresdner Nationalgalerie. Es hat etwas andere Maße als das Gemälde, welches sich im Ressortvermögen des BMF befindet.
Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust in der Zeit von 1933 – 45 kann ausgeschlossen werden.

Stand: 2001

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