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Unbekannt, Niederländisch, Ende 16. Jahrhundert

Herr mit astronomischer Uhr (Bildnis eines Herrn mit astrologischer Uhr)

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 111,5 x 93 cm
Münchener-Nr. 5381
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das „Bildnis eines Herrn mit astrologischer Uhr“, galt früher als ein Werk des niederländischen Malers Jan Steven van Calcar. Der Künstler, der vermutlich um 1499 geboren wurde, ging 1536 oder 1537 nach Venedig, um bei Tizian zu arbeiten. Später arbeitete er bei Vasari in Neapel, wo er vermutlich 1546 starb. Der neueren kunsthistorischen Forschung zufolge wird dieses Gemälde nicht mehr van Calcar zugeschrieben, sondern einem unbekannten niederländischen Künstler aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.1 Das Ölgemälde ist unsigniert.
Der Unbekannte, der durch die astronomische Uhr am linken Bildrand als Astronom gedeutet werden kann, ist im Dreiviertelporträt vor einem schwarzen Hintergrund mit Fensteröffnung auf eine Landschaft dargestellt.

Provenienz

Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut hatte zur Provenienz des in Rede stehenden Gemäldes vermerkt, dass es sich seit Dezember 1936 in der Sammlung von H. Göring befand. Im Inventarverzeichnis der Sammlung von H. Göring erscheint es als „Bildnis eines Herrn“ von Joos van Calcar, das der Kunsthändler Dr. Binder für die Sammlung Göring im Auktionshaus Lepke erworben hat. Für den Erwerb waren 1.250, - RM bezahlt worden. Der Versicherungswert ist im Inventarverzeichnis mit 3.000, -RM beziffert.

Im Auktionskatalog der Kunsthandlung Lepke ist der Einlieferer des Kunstwerkes nicht genannt. Das Landesarchiv Berlin konnte zur fraglichen Auktion keine Unterlagen ermitteln.

Im Katalog des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover wird das unsignierte Ölgemälde ausführlich beschrieben. Neue Erkenntnisse zur Provenienz konnten nicht ermittelt werden. Früher galt das Gemälde als ein Werk des Malers Jan Steven van Calcar, einem niederländischen Maler. Bereits mit Schreiben vom 03.11.2009 hatte der Kunsthistoriker Dr. Fritz Heinemann darauf hingewiesen, dass die Zuschreibung an Calcar kunsthistorisch nicht zu halten sei.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2009

1 Freundliche Mitteilung des Leihnehmers vom 4. November 2008

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