met de Bles, Hendrick
Seestück mit der Geschichte des heiligen Jonas
Entstehungsjahr | 1560 |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 31,5 x 67,7 cm |
Münchener-Nr. | 7164 |
Linz-Nr. | Keine |
Lost Art-ID | 220494 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Über den flämischen Maler Hendrick me de Bles (auch Henri de Dinant, Herry Patenier, Hendrick met de Bles genannt) ist wenig bekannt.1
Er wurde zwischen 1500/1510 geboren und starb in der Zeit um 1555/1560. Herry Patenier trat in der Zeit der Renaissance als Landschaftsmaler hervor, dessen Vorbilder sein Onkel Joachim Patenier und der phantastische Maler Hieronymus Bosch waren. Er gilt mit anderen zeitgenössischen Malern als Begründer eines nördlichen Manierismus, im Gegensatz zum italienischen Manierismus.
Das hier in Rede stehende Gemälde soll um 1530 entstanden sein. Es zeigt eine mythologische Szene aus dem Alten Testament, die Geschichte des Jonas.
Das Gemälde ist in der Datenbank Bild, Kunst und Architektur der Uni Marburg unter dem Titel "Schiffe auf See und Jonas mit dem Wal" (www.bildindex.de/obj06407637.html ) verzeichnet. Auf der Rückseite des Gemäldes befindet sich eine Etikette mit der Aufschrift :" Flämischer Meister um 1530 "Marine", Hofer 15.VI.1941".
Provenienz
am 14.03.1941 | von Dr. Frans Heulens, Brüssel, als "Flämischer Meister um 1530" für 5.000,- RM an die Kunsthandlung W.A. Hofer, Berlin verkauft |
am 15.06.1941 | von dort für 7.500,- RM an Hermann Göring weiterverkauft2 |
Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut hatte bereits ermitteln können, dass sich das Gemälde in der Sammlung von Hermann Göring befunden hatte. Gemäß den Aufzeichnungen der ehemaligen Sekretärin von Göring gelangte das Gemälde am 15.06.1941 in dessen Sammlung.3 Vermutlich wurde damals die Etikette auf der Rückseite angebracht.
Aus den überlieferten Geschäftsunterlagen des vorwiegend für Hermann Göring tätigen Kunsthändlers Walter Andreas Hofer ergab sich, dass dieser das Gemälde im besetzten Belgien erworben hatte. Der flämische Kunsthändler Dr. Frans Heulens aus Brüssel hatte das hier interessierende Gemälde am 14.03.1941 für 5.000,- RM an W.A. Hofer verkauft.4 Wann und von wem Dr. Heulens das Gemälde erwarb, konnte nicht ermittelt werden.
Das Gemälde wurde offenbar nicht im Rahmen der Äußeren Restitution an Belgien zurückgegeben. Vermutlich konnte nicht bewiesen werden, dass sich das Gemälde bereits im Mai des Jahres 1940, also vor der Besetzung Belgiens durch Deutschland, dort befunden hatte.
Die Provenienz des hier interessierenden Gemäldes bleibt derzeit ungeklärt.
Stand: 2012
1 de.wikipedia.org/wiki/Herri_met_de_Bles
2 BADV Berlin, Property Card zur Mü-Nr. 7164
3 Geschäftsbuch Hofer, B 323/71
4 BADV Berlin, Property Card zur Mü-Nr. 7164