Amerling, Friedrich von
Südtiroler Bauer mit hohem Hut
Entstehungsjahr | Ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 77,0 x 61,0 cm |
Münchener-Nr. | 8575 |
Linz-Nr. | 1686 |
Lost Art-ID | 220600 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das unsignierte Gemälde zeigt das Brustbild eines jungen Bauern mit Vollbart in festlicher Tracht nach rechts aus dem Bild schauend. Er trägt einen hohen Hut mit einer Kordel und Federn geschmückt.
Im Werkverzeichnis von Gunther Probszt „Friedrich von Amerling, der Altmeister der Wiener Porträtmalerei“, Wien 1927, das der Autor auf der Grundlage der persönlichen Aufzeichnungen des Künstlers erarbeitet hat und das deshalb beinahe alle Gemälde des Künstlers beinhaltet, ist das in Rede stehende Gemälde nicht verzeichnet.
Eine Untersuchung der Rückseite des Gemäldes ergab keine Hinweise auf dessen Provenienz.
Provenienz
(...) | |
05.–09.10.1935 | Auktionshaus Kende, Wien |
(...) | |
Bis 24.04.1941 | Privatbesitz, Deutschland |
24.04.1941–Mai 1941 | Galerie Almas, München, Ankauf auf Auktion bei Weinmüller, München |
Ab Mai 1941 | Deutsche Reich („Sonderauftrag Linz“), Ankauf |
Ab 10.10.1945 | Amerikanische Militärregierung, Central Collecting Point München, Sicherstellung |
Seit 1949 | Bundesrepublik Deutschland, Übergang gemäß Artikel 134 Grundgesetz |
Laut den Ermittlungen der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut München war das in Rede stehende Gemälde auf einer Versteigerung im Auktionshaus Albert Kende in der Zeit vom 05.–09.10.1935 in Wien zum Kauf angeboten worden. Im entsprechenden Auktionskatalog ist es verzeichnet und abgebildet. Es konnte nicht mehr ermittelt werden, ob das Gemälde zu diesem Zeitpunkt einen Käufer fand. Nachweislich wurde es dann auf einer Versteigerung am 24.04.1941 im Auktionshaus Weinmüller in München angeboten und soll sicher aus deutschem Privatbesitz eingeliefert worden sein[1]. Es wurde dort von der Münchener Kunsthändlerin Frau Maria Almas-Dietrich zum Preis von 3000,- RM für die sog. Linzer Sammlung erworben. Das Gemälde erhielt entsprechend dem Zeitpunkt des Ankaufs die Inventarnummer Linz 1686.
Entgegen den Aufzeichnungen auf der property card ist das in Öl auf Holz gemalte Kunstwerk nicht signiert und wird Friedrich von Amerling nur zugeschrieben.[2]
Laut Mitteilung des Bundesamtes für Äußere Restitution wurde im Rahmen der Äußeren Restitution kein Gemälde von Friedrich von Amerling von Republik Österreich zurückverlangt.
Weil der Eigentümer des Gemäldes vom Zeitpunkt der Annektierung Österreichs bis zum Verkauf auf der Auktion im Jahre 1941 nicht mehr ermittelt werden konnte, ist ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem Kunstwerk zum jetzigen Zeitpunkt nicht auszuschließen.
Stand: 2006
[1] BArch B 323, 457-H-99 Weinmüller, Erklärung der Frau Listl vom 07.08.1951 laut Aufzeichnungen der TVK.
[2] Vgl. Schreiben des Leihnehmers vom 01.03.2005.