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Böcklin, Arnold

Gottvater führt Adam ins Paradies

Entstehungsjahr 1884
Technik Öl auf Holz
Maße 87 x 121 cm
Münchener-Nr. 8696
Linz-Nr. 847
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das im Jahre 1884 entstandene Gemälde „Gottvater führt Adam ins Paradies“, war ursprünglich Teil der Sammlung Karl Toelle in Barmen. Laut einer von Henri(ette) Mendelsohn verfassten Böcklin-Biographie1 , die u.a. dieses Gemälde nennt, war es schon vor dem ersten Weltkrieg in der Sammlung Toelle.

Neuere Erkenntnisse zum Malerwerk von Arnold Böcklin und zur Provenienz seiner Werke sind in dem Werkverzeichnis des Autors Rolf Andree enthalten.2  

Provenienz

Zeittafel
1884Karl Toelle, (Wuppertal) Barmen
1898Frau Hermann Waltz, verwitwete Toelle, Wuppertal
1932Kunsthandlung Galerie Abels, Köln
spätestens im Jahre 1939über die Kunsthandlung Galerie Almas, München an den „Sonderauftrag Linz“ verkauft

Zur Provenienz des o.g. Gemäldes hat der Autor folgendes ermittelt: Carl Steinbart, Berlin, 1884; Karl Toelle, (Wuppertal) Barmen, 1898; Frau Hermann Waltz, verwitwete Toelle, Wuppertal, 1932; Kunsthandlung Galerie Abels, Köln; Kunsthandlung Galerie Almas, München; „Sammlung Linz“; Museum Schloss Cappenberg, seit 1974 (Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland).

Der Höhe der Linz - Nr. nach zu urteilen, ist das Gemälde spätestens im Jahre 1939 an den „Sonderauftrag Linz“ verkauft worden.3

Rückerstattungsverfahren nach Frau Hermann Waltz, verwitwete Toelle sind keine ermittelt worden. Das Stadtarchiv Wuppertal teilte auf Anfrage hin mit, keine Unterlagen ermittelt zu haben, aus denen sich auf eine NS – Verfolgung der Erben nach Karl Toelle schließen ließe. Mithin liegen Hinweise auf einen verfolgungsbedingten Verkauf des Gemäldes nicht vor.

Die Galerie Abels aus Köln, die hier als Zwischenhändler in Erscheinung trat, wurde im Jahre 1919 gegründet und war in der Zeit von 1933 bis 1943 in Köln, danach in Dresden ansässig, so dass ebenfalls keine Anhaltspunkte für einen Zwangsverkauf festzustellen sind.
Das Gemälde stammt aus deutschem Besitz.4

Die Münchener Kunsthändlerin Frau Almas-Dietrich hatte zwar am 16.03.1949 gegenüber den US amerikanischen Kunstschutz-Offizieren erklärt das in Rede stehende Gemälde von „Nicolaus“ für den Sonderauftrag Linz erworben zu haben. Nachrichten über einen Kunsthändler oder Kunstsammler „Nicolaus“ sind hier bislang nicht bekannt geworden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2004

1 Henri(ette) Mendelsohn, Böcklin, Geisteshelden – eine Sammlung von Biographien“, Berlin 1901
2 Rolf Andree „A. Böcklin – die Gemälde“, zweite überarbeitete Fassung, Basel, München 1998
3 vgl. Aussage des Archtekten Hans Reger vom 21.07.1951, Bestand Bundesarchiv Koblenz B 323/332
4 deutscher Besitz meinte in den Unterlagen der Alliierten, dass das Kunstwerk von einem in Deutschland lebenden Kunsthändler oder einer in Deutschland lebenden Privatperson erworben wurde

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