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Grützner, Eduard von

Kardinal und Geistlicher beim Schachspiel

Entstehungsjahr 1902
Technik Öl auf Leinwand
Maße 69 x 79 cm
Münchener-Nr. 8733
Linz-Nr. 898
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt Folgendes: Links der Kardinal sitzend, rechts der Geistliche. Vor dem Tisch Hocker mit Kanne und Weinglas. An der Wand Madonnenbild und Gobelins. Es ist mit "Ed. Grützner 1902" bezeichnet und datiert.

Das Gemälde Eduard Grützners wurde bei Braungart 1916, Tafel 22, mit Genehmigung von Franz Hanfstaengl, München, abgebildet.1

Franz Hanfstaengel besaß einen Kunstverlag und hatte von vielen wichtigen Museen die Genehmigung, Fotos von Kunstwerken zu vertreiben.2
Im Werksverzeichnis von Balogh ist das Gemälde als Nr. 546 ohne weitere Angaben zur Provenienz aufgeführt.3

Provenienz

Zeittafel
unbekanntes Datumerworben von Galerie Almas Maria Dietrich, München (aus deutschem Besitz) Aussage Almas 16.3.1949

Von wem Maria Dietrich das Gemälde erwarb, konnte nicht ermittelt werden.
Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.4 Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Sie wurde eine der aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm Maria Dietrich nach 1945 mehrfach zu ihrem Geschäft. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.5 Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verschwunden zu sein.
Der Erwerb durch den „Sonderauftrag Linz“ ist gleichfalls nicht dokumentiert.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2008

1 Richard Braungart, Eduard Grützner, München 1916, Tafel 22.
2 Zur Biographie siehe: Helmut Heß, Kunstverlag Franz Hanfstaengl, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44754> (18.06.2008).
3 Laszlo Balogh, Eduard von Grützner. 1846 – 1925. Ein Münchner Genremaler der Gründerzeit, Mono-graphie und kritisches Verzeichnis seiner Ölgemälde, Ölstudien und Ölskizzen, Mainburg 1991, S. 224.
4 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
5 NARA, RG 260, 519, Box 445.

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