Grützner, Eduard von
Bauerntheater in Buch bei Schwaz (Tirol) (Garderobe eines bayerischen Bauerntheaters)
Entstehungsjahr | 1882 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 111 x 177,5 cm |
Münchener-Nr. | 8815 |
Linz-Nr. | 298 |
Lost Art-ID | 220681 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: in der Garderobe rechts Musikanten, vorne ein sich Schminkender, links sitzende und stehende Schauspieler. Es ist mit „Eduard Grützner“ bezeichnet.
Provenienz
Seit 1927 | nach Aussage Maria Dietrichs, Inhaberin der Galerie Almas, München am 9. März 1949 gegenüber Edgar Breitenbach, MFA Officer: „property Almas Dietrich since 1927“ |
27. Oktober 1937 | von da an Reichskanzlei für RM 25.000 |
Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.1 Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Sie wurde eine der aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm Maria Dietrich nach 1945 mehrfach zu ihrem Geschäft. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.2 Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verschwunden zu sein. In einer ihrer Aussagen gegenüber Edgar Breitenbach, MFA Officer, am 9. März 1949 in der Maria Dietrich Hunderte von Bildern mit ihrer ungefähren Herkunft auflistete, ist auch das Gemälde Grützners verzeichnet. Als Herkunft wird angegeben, dass es sich seit 1927 im Besitz von Maria Dietrich befunden habe.
In der „Weltkunst“ wurde es in der Ausgabe vom 18. Juli 1937 als Ausstellungsstück der Galerie Almas abgebildet.3
Am 27. Oktober 1937 wurde es im Auftrag Adolf Hitlers von der Reichskanzlei von der Galerie Maria Almas für 25.000 Reichsmark erworben.4
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2008
1 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
2 NARA, RG 260, 519, Box 445.
3 Die Weltkunst, 18. Juli 1937, Jg. XI, Nr. 28/29.
4 BAK B 323, Nr. 158.