Gérard, Marguerite
Letizia Bonaparte mit ihren Töchtern Pauline und Maria Caroline
Entstehungsjahr | um 1795 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 60 x 49 cm |
Münchener-Nr. | 8923 |
Linz-Nr. | 1963 |
Lost Art-ID | 565903 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Marguerite Gérard war eine der bekanntesten Malerinnen Ihrer Zeit. Sie wurde 1761 in Grasse geboren und verstarb 1837 in Paris. Ihre Werke wurden im Stil des Klassizismus gemalt.
Marguerite Gérard malte drei Damen in einem Salon. Es sind dies Letizia Bonaparte, die Mutter von Napoleon Bonaparte, mit zwei ihrer Töchter, die in noch jugendlichem Alter sind. Pauline Bonaparte (1780 – 1825) war Lieblingsschwester Napoleons und wurde von ihrem Bruder zunächst mit General Charles Leclerc d’ Ostin verheiratet. Aus dieser Ehe ging ein Sohn (1798-1806) hervor. Maria Caroline (1782–1839) heiratete General Joachim Murat im Jahre 1800. Ausgehend von diesen Lebensdaten dürfte das Gemälde um 1795 entstanden sein.
Provenienz
1887 | aus der Sammlung von Aretin verkauft |
am 19.05.1941 | von einer Familie Hermann Maurer aus München für 14.500,- RM an die Sammlung „Sonderauftrags Linz“ verkauft |
Auf der Rückseite o.g. Gemäldes befindet sich ein Etikett, das Freiherrn Karl von Aretin als Eigentümer nennt. Die Familie von Aretin ist eine weit verzweigte Familie in Bayern. Die Katalog-Nummer 878 auf dem Etikett verweist auf die Auktion im Jahre 1887, auf der das Gemälde aus der Sammlung von Aretin verkauft wurde.
Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut hatte bereits ermittelt, dass das Gemälde von einer Familie Maurer aus München erworben wurde. Gemäß den Aufzeichnungen des „Sonderauftrags Linz“ hatte Hermann Maurer am 19.05.1941 das Gemälde an das Deutsche Reich verkauft. Der Kaufpreis betrug 14.500,- RM.
Das Stadtarchiv München konnte nunmehr einen (evangelischen) Kunstmaler Hermann Maurer ermitteln. Laut Meldekarte wurde er 1874 in Augsburg geboren und war spätestens seit 1924 in München gemeldet. Auf der Meldekarte wurde als Beruf des Vaters „Kunsthändler“ angegeben. Diese Identifizierung konnte jedoch nicht weitergehend belegt werden.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2011