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Rottmann, Carl

Südliche Landschaft mit Meeresbucht

Entstehungsjahr 1834
Technik Öl auf Leinwand
Maße 63,5 cm x 108 cm
Münchener-Nr. 9051
Linz-Nr. 285
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Carl Anton Joseph Rottmann (1797-1850) war ein deutscher Landschaftsmaler.1 Rottmann gehörte dem Künstlerkreis um den bayerischen König Ludwig I. an und war bekannt für seine mythisch-heroisierende Landschaftsmalerei.

Das Gemälde zeigt im Vordergrund links Hütten. Auf der rechten Bildseite ist ein großer steiler Baum vor Baumgruppen dargestellt.

Provenienz

Zeittafel
 Unbekannter Vorbesitzer 
„vor dem Krieg “ für den „Sonderauftrag Linz“ erworben 
am 13.10.1945 im Depot Altaussee registriert2

Die Ermittlungen der Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt (TVK) zur Provenienz des Gemäldes ergaben, dass das Bild in heutigem Bundesbesitz aus unbekanntem Besitz zu einem nicht genauer bezeichneten Zeitpunkt „vor dem Krieg“ für den „Sonderauftrag Linz“ erworben wurde.3 Es gehörte unter der Inventarnummer 285 zur Sammlung, die für das Museum in Linz vorgesehen war. Am 13.10.1945 nahmen es die amerikanischen Kunstschutzoffiziere als Eingang in Altaussee unter der Nummer 4271 auf.4

Die erneuten Recherchen ergaben folgendes: Das Bild erhielt bei den ersten Registrierungen nach dem Krieg und später verschiedene Titel: „Landschaft mit südl. Küste, Bucht u. Bergen“5 , „Southern landscape“6 , „Südliche Landschaft mit Meeresbucht“7 und „Südliche Landschaft mit See“8 . Diese Titel gehen wahrscheinlich auf die erste Listung des Bildes nach Kriegsende zurück: „Linz 285 Südliche Landschaft mit See“.9
Die Werkverzeichnisse von Carl Rottmann führen das Bild auf.10 Es geht aus ihnen hervor, dass diese Titel falsch sind. Das Kunstwerk ist in Größe, Malweise und Sujet dem Bild Carl Rottmanns „Korfu“ in der Hamburger Kunsthalle sehr ähnlich.11 Daher wird man es ebenso „Korfu“ bezeichnen und in die Jahre 1840/42 datieren.12 Rottmanns Sujets „Korfu“ gehen zurück auf seine Griechenlandreise zwischen August 1834 und August 1835.13

Über das Kunstwerk und seine Provenienz gibt es keine weiteren Hinweise. Das Werk konnte in den einschlägigen Datenbanken nicht nachgewiesen werden.14 Auch die Dokumentationen der Provenienzforschung enthielten keine Hinweise auf das Bild.15 Die Künstlerliteratur wurde ohne Ergebnis konsultiert und bedürfte weiterer Forschung.16

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2011

1 de.wikipedia.org/wiki/Carl_Rottmann
2 BArch, B323/618, B323/663.
3 BArch, B323/663.
4 BArch, B323/618, B323/663.
5 BArch, B 323/618.
6 BArch, B323/663.
7 BArch BADV.
8 BArch BADV.
9 Haase 2002, S. 276.
10 Hugo Decker, Carl Rottmann, Berlin 1957, S. 87, Nr. 587; Erika Bierhaus-Rödiger, Carl Rottmann, 1797-1850: Monographie und kritischer Werkkatalog, München 1987, S. 426, Nr. A127.
11 Decker, Ibm., S. 87, Nr. 586; Bierhaus-Rödiger, Ibm., S. 396, Nr. 631.
12 Bierhaus-Rödiger, Ibm., S. 396, Nr. 631.
13 Ibm., S. 99.
14 Galerie Heinemann online, NEPIP, Lootedart.com, Sage Recovery.
15 Haase 2000; Schwarz 2004; Nancy Yeide, Beyond the dreams of avarice: the Hermann Goering collection, Dallas 2009.
16 Thieme/Becker 1999, Bd. 29, S. 100-102.

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