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de Muttoni, Pietro

Vier Astronomen

Entstehungsjahr um 1630
Technik Öl auf Leinwand
Maße 52 x 41 cm
Münchener-Nr. 9054
Linz-Nr. 2880
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der italienische Maler Pietro de Muttoni (gen. della Vecchia) entstammte einer vornehmen venezianischen Familie. Er lebte in der Zeit von 1602 oder 1603 bis zum Jahre 1678. Fälschlicherweise wurde er früher Pietro de Muttoni genannt. Dem lag die namentliche Verwechslung mit einem Kunstsammler Muttoni zugrunde.
Das Gemälde in Öl auf Leinwand zeigt vier Wissenschaftler um einen Globus. Es ist nicht signiert.

Provenienz

Zeittafel
Sammlung des Papierfabrikanten Dr. Heinrich Scheuffelen aus Oberlenningen bei Stuttgart
im April 1943 für 10.000 – RM an die Sammlung "Sonderauftrag Linz" veräußert

Das in Rede stehende Gemälde befand sich früher in der Sammlung des Papierfabrikanten Dr. Heinrich Scheuffelen aus Oberlenningen bei Stuttgart. Dieser sammelte seit ca. 1890 Kunstwerke und ließ sich im Jahre 1932 als Gesellschafter der Papierfabrik auszahlen, um sich noch intensiver als bis dahin mit dem Sammeln von Kunst zu befassen.1

In den Jahren 1935 und 1938 fanden Ausstellungen2 statt, auf denen jeweils ein Teil der recht bedeutenden Sammlung der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im Ausstellungskatalog der Sammlung Scheuffelen von 1938 ist das Gemälde von della Vecchia beschrieben und unter der Nr. 70 abgebildet. Auf eine Anfrage von Prof. Voss hin, hatte Dr. Scheuffelen im April 1943 acht Gemälde aus seiner Sammlung an den „Sonderauftrag Linz“ verkauft. Er erhielt den Kaufpreis in Höhe von insgesamt 160.000, - RM, davon 10.000 – RM für den della Vecchia, auf zwei seiner Bankkonten ausgezahlt. Der Schriftwechsel über das Rechtsgeschäft wird im Bundesarchiv in Koblenz aufbewahrt.
Dr. Heinrich Scheuffelen stiftete der Württembergischen Staatsgalerie Stuttgart dann 116 Gemälde, die die Galerie nach seinem Tod im Jahre 1948 zusammen mit Unterlagen bezüglich des Aufbaus seiner Kunstsammlung erhielt. Aus diesen Dokumenten ist ersichtlich, dass das in Rede stehende Gemälde bereits im Jahre 1922 von Scheuffelen bei einem Kunsthändler erworben worden war.

Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an diesem Kunstwerk kann ausgeschlossen werden.

Stand: 2011

1 Auskunft eines Erben an Facts & Files, vgl. Mü-Nr. 3607
2 Ausstellungen 1935 in Kassel und 1938 in Wiesbaden

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