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Snyders, Frans

Stilleben mit totem Reh

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 117 x 194,5 cm
Münchener-Nr. 9114
Linz-Nr. 371a
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der flämische Maler Frans Snyders lebte von 1579 bis 1657 in Antwerpen.1 Er wurde durch seine zum Teil großformatigen Stilleben und Tierbilder bekannt. Bei der Schaffung von Gemälden ist eine enge Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens überliefert, der einige Gemälde seines Freundes besaß.2  

Provenienz

Zeittafel
07.04.1938 Verkauf des og. Gemäldes von einem Herrn Dr. Wilh. Katz für wahrscheinlich 3.500,- RM an Walter Andreas Hofer3
14.04.1938 Weiterverkauf des og. Gemäldes von W.A. Hofer für 5.000,- RM an Julius Böhler, München4
Mitte 1938 Weiterverkauf des og. Gemäldes von J. Böhler an die Galerie Haberstock, Berlin für 11.213,75 RM 
17.09.1938 Weiterverkauf des og. Gemäldes von der Galerie Haberstock an das Deutsche Reich für 14.500 RM5  

Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut hatte bereits ermittelt, dass das og. Gemälde im September 1938 von dem Kunsthändler Karl Haberstock 6 an die Reichskanzlei verkauft wurde.7 Entsprechend den Eintragungen in seinem Geschäftsbuch hatte Haberstock dieses Gemälde, das er mit "Jagdstilleben mit Früchten, Reh und Hummer" bezeichnete, unmittelbar zuvor von dem Münchener Kunsthändler Julius Böhler für 11.213,75 RM erworben.8 Der Verkaufspreis an die Reichskanzlei ist im Geschäftsbuch von Haberstock mit 14.500,- RM beziffert.9
In einem Schreiben vom 21.04.1951 hatte Julius Böhler dem Central Collecting Point mitgeteilt, dass das hier in Rede stehende Gemälde im April 1938 von dem Kunsthändler Walter Andreas Hofer erworben zu haben.10 Entsprechend dem Geschäftsbuch von Hofer hatte dieser das og. Gemälde am 14.04.1938 für 5.000,- RM an Böhler verkauft, nachdem dieser es erst am 07.04.1938 von einem Herrn Dr. W. Katz erworben hatte.11 In der älteren Ministerpräsidentenkartei wurde der Kaufpreis des hier interessierenden Gemäldes mit 3.500,- RM angegeben.12
Handschriftlich ist der Käufer als Dr. Wilh. Katz, jetzt London, verzeichnet und ein "freier" Verkauf vermerkt worden.13 Bisherige Recherchen zur Person Dr. Wilh. Katz verliefen ergebnislos.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2005

1 de.wikipedia.org/wiki/Frans_Snyders
2 de.wikipedia.org/wiki/Peter_Paul_Rubens
3 BADV Berlin u. BArch B 323/764, 663 sog. Ministerpräsidentenkartei
4 BADV Berlin u. BArch B 323/764, 663 sog. Ministerpräsidentenkartei
5 Haberstock Inventurbuch 1938/134
6 u.a. de.wikipedia.org/wiki/Karl_Haberstock
7 BADV Berlin, Property Card zu Mü-Nr. 9114
8 BADV Berlin, Property Card zu Mü-Nr. 9114
9 BADV Berlin, Property Card zu Mü-Nr. 9114
10 BADV Berlin, Property Card zu Mü-Nr. 9114
11 Bundesarchiv, B323/764, 663 sog. Ministerpräsidentenkartei
12 Bundesarchiv, B323/764, 663 sog. Ministerpräsidentenkartei
13 Bundesarchiv, B323/764, 663 sog. Ministerpräsidentenkartei

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