Millner, Karl
Die Zugspitze
Entstehungsjahr | 1886 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 162 x 139,5 cm |
Münchener-Nr. | 9144 |
Linz-Nr. | 291 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Karl Millner (1825–1895) war ein deutscher Maler.[1] Er studierte an der Münchener Kunstakademie unter Julius Lange (1817–1878) und avancierte aufgrund von Ankäufen durch König Ludwig I. für die Neue Pinkothek schnell zu einem der erfolgreichsten Münchener Landschaftsmaler. Bekannt ist Millner insbesondere für seine Hochgebirgslandschaften. Werke des Künstlers befinden sich unter anderem in den Museen in München, Prag, Düsseldorf, Bern und New York.
Das Gemälde zeigt eine Hochgebirgslandschaft. Im Vordergrund befinden sich zahlreiche Felsen, durch die ein Gebirgsbach fließt. Am linken Uferrand sind Bauern sowie ein Esel dargestellt. Im Bildmittelgrund schließen Bäume an die felsige Landschaft an, die sich zu einem Wald verdichten. Im Hintergrund ragt die Zugspitze unter bewölktem Himmel empor.
Das Werk ist signiert sowie datiert „fec. Carl Millner München 1886“.
Ein Werkverzeichnis des Künstlers konnte nicht ermittelt werden. Darüber hinaus wurde die einschlägige Literatur zum Künstler überprüft.[2]
Folgende Hinweise können der Rückseite entnommen werden: in blauer Fettkreide „9144“ (Mü-Nr.), „K641“ (Kremsmünster); „291“ (Linz-Nr.).[3]
[1] Für das Folgende vgl. Ulrich Thieme/Felix Becker (Hgg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 23/24, S. 570 und Stadt Mindelheim, Carl-Millner-Galerie im Jesuitenkolleg. URL: www.mindelheim.de/museen/mindelheimer-museen/carl-millner-galerie [Abruf: 17.04.2019].
[2] Ohne Treffer: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, Bd. 2, Dresden, 1898, S. 59f. Thieme/Becker 1999, Bd. 23/24, S. 570.
[3] Rückseitenhinweise laut BVA-Archiv, Property Card des CCP München, Mü-Nr. 9144.
Provenienz
(…) | |
Vor 1939 | Reichsvermögen („Sonderauftrag Linz“) |
Ab Sommer 1943 | Eingang in das Bergwerk Alt-Aussee |
13.10.1945 | Eingang in den Central Collecting Point München |
Seit 1949 | Bundesvermögen |
Das Gemälde wurde vor dem Krieg vom Deutschen Reich für den „Sonderauftrag Linz“ erworben und erhielt die Linz-Nr. 291.[1] Weitere Informationen zur Herkunft des Werkes liegen derzeit nicht vor.
Die Nummer K291 auf der Property Card weist auf die Lagerung des Gemäldes im Depot Kremsmünster hin.[2] Das beschlagnahmte Stift Kremsmünster in Österreich war das erste Auslagerungsdepot des „Sonderauftrages Linz“. Ab Mai 1941 wurden hier Kunst- und Kulturgüter untergebracht, die für das „Führermuseum“ erworben wurden.[3] Aus Sorge vor Luftangriffen, wurde das Depot bereits 1943 aufgelöst und dort gelagerte Objekte zunächst in Depots in Hohenfurt sowie Thürntal umgelagert.[4]
Um das Werk vor weiteren Kriegseinwirkungen zu schützen, erfolgte ab 1943 die Einlagerung in das Salzbergwerk Alt-Aussee in der Steiermark. Nach Sicherstellung durch US-Soldaten wurde es am 13. Oktober 1945 in den Central Collecting Point in München verbracht.[5] Am 1. Dezember 1948 übergab die amerikanische Militärregierung das Kunstwerk mit allen ebenfalls bis dahin nicht bereits restituierten Kunstgegenständen in die Treuhänderschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten, Hans Ehard (1887–1980). Mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde das Werk 1949 gemäß Artikel 134 Grundgesetz Bundesvermögen.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt nach dem bisherigen Kenntnisstand die Provenienz ungeklärt. [6]
Bearbeitungsstand: 2019
[1] Vgl. BArch Koblenz, B 323/764, Property Card des CCP München, Mü-Nr. 9085.
[2] Vgl. BVA-Archiv, Property Card des CCP München, Mü-Nr. 9144.
[3] Vgl. Kathrin Iselt, „Sonderbeauftragter des Führers“. Der Kunsthistoriker und Museumsmann Hermann Voss (1884–1969), Köln 2010, S. 217.
[4] Vgl. Hanns Christian Löhr, Das Braune Haus der Kunst. Hitler und der „Sonderauftrag Linz“. Kunstbeschaffung im Nationalsozialismus, Berlin 2016, S. 54.
[5] Vgl. Bundesrepublik Deutschland, Kunstverwaltung des Bundes, zugehörige Property Card des CCP München.
[6] Überprüft wurden folgende Verlustdatenbanken und digitalisierte Archivunterlagen zum verfolgungsbedingten Entzug von Kulturgütern im Nationalsozialismus sowie historische Auktionskataloge: (1) LostArt Datenbank, Deutschland (www.lostart.de) (2) The Central Registry of Information on Looted Cultural Property 1933–1945, Object Database, Großbritannien (www.lootedart.com) (3) Cultural Plunder by the Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg, Database of Art Objects at the Jeu de Paume (www.errproject.org) (4) Répértoire des biens spoliés, Frankreich (www.culture.gouv.fr/documentation/mnr/MnR-rbs.htm) (5) The Getty Research Institute, German Sales Catalogs, 1930–1945, USA (http://piprod.getty.edu/starweb/pi/servlet.starweb?path=pi/pi.web) (6) Universität Heidelberg, Auktionskataloge – digital, Deutschland (http://artsales.uni-hd.de) (7) Galerie Heinemann online, Deutschland (http://heinemann.gnm.de/de/recherche.html) (8) Lootedart, Polen (http://lootedart.gov.pl/en) (9) NARA, Holocaust-Era Assets, USA (www.fold3.com) [Abruf: 28.03.2019].