Fröhlich, Otto
Sage des Ritters Staufenberg
Entstehungsjahr | 1912 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 203 x 140 cm |
Münchener-Nr. | 9156 |
Linz-Nr. | 909 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: der Ritter kniet vor dem weibl. Akt rechts; dahinter steht nach schräg hinten das Pferd; rechts Fels; in der Mitte Baumstämme. Es ist mit "O. Fröhlich 1912" signiert und datiert.
Provenienz
um 1930 | vom Künstler über die Galerie Haberstock, Berlin, an Geheimrat Dr. Duisberg in Leverkusen verkauft |
1940 | aus dem Nachlass von Dr. Duisberg wieder in die Galerie Haberstock gelangt |
am 27.04.1940 | von dort wurde es an die Reichskanzlei verkauft |
Die Treuhandverwaltung Kulturgut München hatte ermittelt, dass das o.g. Gemälde um 1930 vom Künstler über die Galerie Haberstock, Berlin, an Geheimrat Dr. Duisberg in Leverkusen verkauft worden ist. Aus dessen Nachlass gelangte das Gemälde im Jahre 1940 wieder in die Galerie Haberstock. Von dort wurde es an die Reichskanzlei verkauft.
In seiner Aussage gegenüber den US-amerikanischen Kunstschutzoffizieren vom 27.09.1946 hatte Karl Haberstock zu diesem und einem weiteren Gemälde von Otto Fröhlich erklärt, dass er die Bilder vor ca. 20 Jahren vom Künstler in Weimar erworben habe. Beide Gemälde wurden dort als „Märchendarstellung“ bezeichnet. Die Bilder seien zunächst an Geheimrat Carl Duisberg und später aus dessen Nachlass von Haberstock an die Reichskanzlei verkauft worden.
Der Ankauf des Gemäldes von Dr. Carl Ludwig Duisberg, einem Sohn des bekannten Chemikers Dr. Carl Duisberg, am 24.04.1940 und der Weiterverkauf an die Reichskanzlei am 27.04.1940 konnten durch Einsichtnahme in die Warenbücher der Galerie Haberstock bestätigt werden. Die Warenbücher befinden sich im Nachlass des Kunsthändlers Karl Haberstock.
Geheimrat Dr. Carl Duisberg war im Jahre 1935 verstorben. Das Bundesarchiv Berlin ermittelte aus den Akten der Reichskulturkammer ein Schreiben von Dr. Carl – Ludwig Duisberg vom März 1935 an den Staatssekretär Hinkel, in dem er für dessen „warmherzige Worte“ beim Begräbnis seines Vaters dankte. Geheimrat Dr. Duisberg war mithin auch 1935 ein hochangesehener Mann. Anhand der Akte der Reichskulturkammer ist 1947 eine Auskunft über Dr. Carl – Ludwig Duisberg, der auch als Schauspieler und Regisseur tätig war, an den öffentlichen Kläger der Spruchkammer Passau Stadt und Land erteilt worden. Gemäß Akteninhalt war eine eindeutige Nähe Dr. Duisbergs zum nationalsozialistischen Regime feststellbar.
Rückerstattungsverfahren nach Dr. Duisberg konnten nicht festgestellt werden.
Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an diesem Kunstwerk kann ausgeschlossen werden.
Stand: 2002