Aertsen, Pieter
Bauernpaar mit Marktstillleben
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 108,5 x 168 cm |
Münchener-Nr. | 9196 |
Linz-Nr. | 12 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde ist in Öl auf Holz gemalt und hat die Maße 108,5 x 168 cm. Das Bild zeigt im Vordergrund ein junges Bauernpaar mit Lebensmitteln in einer Schänke. Im Hintergrund sitzen drei Personen am Kamin und spinnen Flachs. Der Künstler Joachim Beuckelaer wurde um 1530 in Antwerpen geboren und starb dort 1573 oder 74. Er absolvierte eine Lehre bei seinem Onkel Pieter Aertsen und fertigte in dessen Atelier Marktszenen und Küchenstücke, bevor er sich um 1560 als selbstständiger Maler niederließ. Heute wird das Werk Pieter Aertsen zugeschrieben. Dieser niederländische Künstler wurde um 1509 in Amsterdam geboren. Er ließ sich 1530 als freier Maler in Antwerpen nieder und schuf die Gattung der Markt- und Küchenbilder. Er malte jedoch auch Altarbilder. Im Jahre 1555 zog er wieder nach Amsterdam, wo er 1575 verstarb.
Provenienz
Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut in München hatte die Provenienz des in Rede stehenden Gemäldes bereits ermitteln können. Laut Aussage des Kunsthändlers Karl Haberstock vom 27.09.1946 hatte er zehn Gemälde über die Fürstliche Hofkammer Bückeburg vom Fürsten zu Schaumburg – Lippe erworben. Entsprechend den Geschäftsunterlagen von Haberstock wurden die Gemälde im Dezember 1934 angekauft. Im Dezember 1937 hatte Haberstock dann zwei dieser Gemälde an die Reichsleitung der NSDAP, Reichsleiter Martin Bormann, weiter verkauft. Bei der Inventarisierung der Kunstsammlung im „Führerbau“ in München, Sommer 1938, erhielt das Kunstwerk die Inventarnummer Linz 12.
Verkauft wurde das unsignierte Gemälde im Jahre 1934 noch als eine Arbeit von (einem der Maler aus der Familie) Breughel. Jedoch hatte Haberstock in Klammern schon „wahrscheinlich Beuckelaer“ notiert. Er hat das Gemälde dann als ein Werk von Joachim Beuckelaer weiter verkauft.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2008