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Kameke, Otto Werner Henning von

Schweizer Landschaft

Entstehungsjahr 1872
Technik Öl auf Leinwand
Maße 94,5 x 136 cm
Münchener-Nr. 9222
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt ein schneebedecktes Gebirge. Im Vordergrund ist ein grün schimmernder See mit wenig Vegetation dargestellt.

Das Gemälde ist mit "O.v.Kameke 72" bezeichnet und datiert.

Provenienz

Zeittafel
zu einem nicht bekannten Zeitpunktvon der Münchener Galeristin Maria Almas-Dietrich für die Sammlung "Sonderauftrag Linz" „aus deutschem Privatbesitz“ erworben

Die Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt (TVK) ermittelte zur Provenienz des Gemäldes mit dem Titel „Schweizer Landschaft“ (1872), dass dieses zu einem auf der Property Card nicht näher bezeichneten Zeitpunkt von der Münchener Galeristin Maria Almas-Dietrich für die Sammlung "Sonderauftrag Linz" erworben wurde.1

Am 14. August 1951 bestätigte die Kunsthändlerin den Verkauf mit dem Zusatz, dass sie das Gemälde vor dem Verkauf an die Sammlung "Sonderauftrag Linz" „aus deutschem Privatbesitz“ erworben hatte.2

Die neuen Recherchen zur Provenienz des Kunstwerkes erbrachten folgende Hinweise: Ein Werkverzeichnis des Künstlers Otto Werner Henning von Kameke (geb. am 3. Februar 1826 in Stolp, Ostpommern; gest. am 8. Juni 1899 in Berlin), welchem weiterführende Hinweise zur Provenienz dieses Gemäldes hätten entnommen werden können, existiert nicht. Und auch der vorhandenen kunsthistorischen Literatur sind keine weiterführenden Informationen zu dem Gemälde zu entnehmen.3 In der bei Friedrich von Boettichers Beitrag zu von Kameke angehängten Liste der Ölgemälde konnte das hier zu behandelnde Gemälde aufgrund fehlender Maßangaben und variierender Titel nicht identifiziert werden.4 Da von Kamekes’ Wirkungskreis seit den 1870er Jahren neben Dresden vor allem Berlin war, wurden ebenfalls Ausstellungskataloge aus dieser Zeit überprüft, um gegebenenfalls einen neuen Hinweis zur Provenienz des hier betitelten Gemäldes „Schweizer Landschaft“ zu finden. Die Recherche verlief negativ. Das Gemälde mit dem hier vergebenen Titel „Schweizer Landschaft“ konnte in der Folge ebenfalls nicht anhand der Maße identifiziert werden.

Nach Auskunft des BADV befindet sich auf der Rückseite des Gemäldes oben links die Aufschrift der so genannten Münchener-Nummer „9222“. Unten links befindet sich ein Aufkleber mit der Zahl „65“.5

Die Recherchen zur Münchener Galerie Maria Almas-Dietrich verliefen ergebnislos, da keine Akten in Münchener Archiven überliefert sind.6 Dem 1991 erschienenden „Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates“ konnte darüber hinaus entnommen werden, dass keine Unterlagen der Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste für München überliefert sind.7 Da diese Akten fehlen, die Aufschluss über alle angemeldeten Ausstellungen und Auktionen der Jahre von 1933 bis 1945 liefern, ist nicht nachvollziehbar, ob Maria Almas-Dietrich das nach ihrer eigenen Aussage „aus deutschen Privatbesitz“ stammende Gemälde direkt vom Eigentümer, oder über einen Münchener Kunsthändler erwarb.

Da die Erwerbungsumstände angesichts der lückenhaften Archivlage vor dem hier geschilderten Hintergrund nicht eindeutig geklärt werden konnten, bleibt die Provenienz des Gemäldes ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2010

1 Vgl. BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 9222. Das Kunstwerk befindet sich im Depot des BADV, Berlin. Die Recherchen wurden im Auftrag des BADV von Frau Dr. Vanessa Voigt durchgeführt.
2 Aussage Maria Almas-Dietrich vom 14.08.1951. Vgl. BArch, B 323/331, Kunsthändler A-J, Almas-Dietrich. Sowie: BArch, B 323/663, Restitutionskartei.
3 Vgl. hierzu u.a.: Boetticher, Friedrich von, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, I/2, Beitrag zur Kunstgeschichte, Leipzig 1895, S. 668 f.; Thieme-Becker, hrsg. Hans Vollmer, Leipzig 1926 (1964), S. 496f.; Rosenberg, Alfred, Geschichte der modernen Kunst, Berlin 1894, III, S. 355 f.
4 Boetticher, Friedrich von, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, I/2, Beitrag zur Kunstgeschichte, Leipzig 1895, S. 668 f.
5 Frdl. Mitteilung von Dr. Angelika Enderlein, BADV Berlin vom 15.03.2009.
6 Folgende in Frage kommenden Münchener Archive besitzen keine Unterlagen zur Galerie Maria Almas-Dietrich: Staatsarchiv München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Wirtschaftarchiv München. Lediglich das Stadtarchiv verfügt über eine Gewerbekarte der Galerie Almas. Mitteilung des Stadtarchiv München vom 8.05.2008.
7 Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates 1991, bearb. von Heinz Boberach, München, London, New York, Paris 1991.

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