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Palma, Jacopo der Jüngere

Vertreibung der Händler aus dem Tempel

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 108 x 176 cm
Münchener-Nr. 9248
Linz-Nr. ohne
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Jacopo Palma, genannt Palma il Giovane, war Maler und Radierer und lebte von 1544 – 1628 in Venedig. Längere Aufenthalte in Rom und Urbino sind verbürgt. Er entstammt einer Malerfamilie und war ein Schüler des Tizian. Sein Großonkel mit gleichem Namen wurde zur besseren Unterscheidung der Künstler Palma il Vecchio genannt. Berühmte Zeitgenossen von Palma il Giovane, der in der Zeit der Gegenreformation lebte, waren Tintoretto, Veronese und Tizian. Nach 1594 wurde Palma der führende Maler Venedigs und erhielt umfangreiche Aufträge vom Dogen und von kirchlichen Mäzenen. Er betätigte sich auch als Porträtmaler.
Das in Rede stehende Gemälde stellt eine Szene aus dem Neuen Testament dar. Es könnte mit dem im Künstlerlexikon Thieme / Becker genannten Werk „Vertreibung der (Geld-) Wechsler“, identisch sein, dessen Entstehungsjahr mit 1596 angegeben wird. Das Gemälde hat die Maße 108 x 176 cm und ist in Öl auf Leinwand gemalt. Eine Signatur ist nicht erkennbar.

Provenienz

Das Gemälde wurde im August 1943 von Dr. Gerhard Schott aus Jena über den Dresdener Kunsthändler F.P. Meusel an den Sonderauftrag für Linz verkauft. Der Kaufpreis für das wertvolle Gemälde lag bei 60.000, - RM. Herr Dr. Schott hatte lange auf eine Zuschreibung des Gemäldes an den Maler Tintoretto bestanden und einen noch höheren Kaufpreis erzielen wollen. In einem Schreiben vom 10.August 1943 teilte Herr Dr. Reimer vom Sonderauftrag Linz dem Leiter der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien diesen Umstand mit. Vermutlich war das Gemälde für das Wiener Museum vorgesehen, denn es erhielt keine Linzer- Nummer und ist in der Münchener „Führerbaukartei“ nicht enthalten. Gleichwohl wurde eine Fotografie in das Fotoalbum zur Linzer Sammlung (Band 28) aufgenommen.
Dr. Gerhard Schott dürfte der Sohn des bekannten Chemikers Dr. Otto Schott gewesen sein. Der Mitbegründer der Jenaer Glaswerke war ein leidenschaftlicher Sammler von griechischer und römischer Kunst. Neben Vasen, Bronzen und Marmorskulpturen besaß er auch eine umfangreiche Bildersammlung. Nach seinem Tod wurde die Sammlung unter seinen Kindern aufgeteilt.
Anhaltspunkte für einen NS-verfolgungsbedingten Vermögensverlust an dem Gemälde von Palma il Giovane liegen keine vor.

Stand: 2007

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