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Sell, Christian

Transport gefangener Franzosen im Krieg 1870/71

Entstehungsjahr 1882
Technik Öl auf Holz
Maße 20,5 x 27 cm
Münchener-Nr. 9269
Linz-Nr. 466/416
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Maler Christian Sell (1831-1883) gehörte der Düsseldorfer Schule an und wurde dort als Schüler Theodor Hildebrandts und Wilhelm Schadows zum Schlachtenmaler und Illustrator ausgebildet. Die großformatigen Schlachtenbilder waren verbreitet in Museen in Berlin, Bautzen Breslau, Danzig usw.1 Die kleinformatigen Genreszenen von Nebenschauplätzen des Kriegsgeschehens des deutschen Krieges 1866 und des deutsch-französischen Krieges 1870/71 fanden unter Privatsammlern Anklang.2  

Das og. Gemälde ist mit "Chr. Sell 1882" signiert und datiert.

Provenienz

Zeittafel
Unbekannter Vorbesitzer 
„vor dem Krieg"  für die Sammlung "Sonderauftrag Linz" erworben3

Die Ermittlungen der Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt (TVK) zur Provenienz des Gemäldes ergaben, dass das Bild zu einem unbekannten Zeitpunkt von einem unbekannten Vorbesitzer „vor dem Krieg erworben“ wurde.4

Unter den bei Bötticher aufgeführten Werken konnte keines sicher mit dem vorliegenden identifiziert werden, eventuell nur die Nummer 49: „Transport franz. Gefangener durch Husaren. Bez. Ch. Sell. Dresd. KV. 81. E: Commerz.-R. Heydenreich. – Dresd. A. aus Privatbesitz, Juni 84.“5 Das Thema des Gefangenentransports ist bei Sell beliebt, außerdem ist das Format gängig. Die Datenbank Galerie Heinemann online verweist auf zwei weitere Beispiele mit demselben Sujet und ähnlichen Maßen.6 Ein Werkverzeichnis von Christian Sell ist nicht bekannt.

Auf der Bildrückseite sind zwei Aufkleber angebracht, einer mit der Nummer für Linz 466/416. Diese Angabe wird bestätigt, denn in der Kunstsammlung Adolf Hitlers war das Bild 1945 unter dieser Nummer nachzuweisen.7 Der zweite, ältere Aufkleber ist unbeschriftet. Außerdem befindet sich eine handschriftliche Markierung „K 616“ auf der Bildrückseite, womit auf den Aufbewahrungsort Kremsmünster verwiesen ist.

Über das Kunstwerk und seine Provenienz gibt es keine weiteren Hinweise.8

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz des Gemäldes derzeit ungeklärt.

Stand: 2011

1 Thieme/Becker 1999, Bd. 30, S. 478.
2 Vgl. Bötticher 1944, 2.2, S. 737—739.
3 BArch, B 323/663.
4 BArch, B 323/663.
5 Vgl. Bötticher 1944, 2.2, S. 738.
6 Galerie Heinemann Online, Kunstwerk-ID: 9609 und 28246.
7 Haase 2002, S. 282.
8 Zeitschrift für bildende Kunst 8.1873, S. 92; Dass. 24.1889, S. 222; Kunstchronik 6.1871, S. 203; Dass. 8.1873, S. 12.

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