Navigation und Service

Stuck, Franz von

Mädchenkopf (Tochter Mary)

Entstehungsjahr Um 1910
Technik Öl auf Holz
Maße 31,5 x 29,5 cm
Münchener-Nr. 9324
Linz-Nr. 174
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

In diesem Porträt gibt Stuck seine Tochter Mary im Dreiviertelprofil unter freiem Himmel wieder. Ihre langen mit Schleifen umwickelten Haare sind zu einer Biedermeierfrisur hochgesteckt. Diesen Porträttypus verwandte Stuck in den Jahren 1909 und 1910 relativ häufig.1 Vermutlich basiert das Bildnis, ebenso wie die anderen aus diesen Jahren, auf einer fotografischen Vorlage aus dem Jahr 1905. Aus einer Serie von Porträtfotografien Marys könnte der Künstler die Aufnahme „Mary mit Kirschen“ für diesen Typus verwendet haben.2 In Bundesbesitz befindet sich ein weiteres Porträt seiner Tochter, dem vermutlich dieselbe fotografische Vorlage zugrunde liegt (vgl. mü 9882).3

Mary Stuck wurde 1896 als uneheliche Tochter der Bäckerstochter Anna Maria Brandmair und des Malers Franz von Stuck geboren. Ihr Vater, Franz von Stuck, wollte seine Tochter nach seiner Heirat mit Mary Lindpaintner im Jahre 1897 adoptieren. Die Einwilligung des Prinzregenten Luitpold erhielt er jedoch erst 1904. Seitdem Mary im Haus ihres Vaters wohnte, wurde sie zu einem häufig gemalten Modell im Werk des Künstlers.

Provenienz

Zeittafel
Vor Juli 19384  Erwerbung für den „Sonderauftrag Linz“5  

Der Property Card konnten keine Hinweise auf die Provenienz des Porträts entnommen werden. Aufgrund der niedrigen Linzer Inventarnummer muss es vor Juli 1938 für den „Sonderauftrag Linz“ erworben worden sein.

Da es mehrere Porträts desselben Typus und darüber hinaus eine große Anzahl von Porträts von Mary gibt und die Ausstellungskataloge aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Regel keine Hinweise auf Größe und Material verzeichnen, erscheint es unmöglich die Provenienz dieses speziellen Gemäldes zu recherchieren. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Ehefrau von Stuck Mary hieß, was die Anzahl der in Frage kommenden Gemälde noch vergrößert.

Bei der Durchsicht der Berliner und Münchener Ausstellungskataloge der Jahre 1900 bis 1945 konnte festgestellt werden, dass einige Male Porträts mit dem Titel „Mary“ ausgestellt wurden. Da es jedoch keine Maßangaben und Abbildungen gab, konnte nicht eindeutig das hier interessierende Werk ermittelt werden.

Die Villa Stuck, die das künstlerische Erbe von Franz von Stuck bewahrt und wissenschaftlich bearbeitet, besitzt ebenfalls keine Akten aus dem Nachlass des Künstlers.

Trotz eingehender Recherchen konnte nicht geklärt werden, aus welchem Besitz das Gemälde in den Bestand des „Sonderauftrag Linz“ gelangte. Angesichts der mehrfachen Darstellung der Tochter Mary und der Namensgleichheit mit ihrer Stiefmutter Mary von Stuck bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind.

Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen nicht vor.

Stand: 2009

1 Vgl. die Abbildungen bei Voss 1973, Kat. Nr. 349/560, 350/561, 354/562, 365/569.
2 Villa Stuck 1997, S. 62.
3 Dabei handelt es sich um das Gemälde „Die Tochter des Künstlers mit Kornblumen im Haar (Tochter Mary)“, das um 1909 entstanden ist und die Münchener Nr. 9882 besitzt.
4 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Reger am 21.7.1951, in: BArch, B 323/332, Reger.
5 Keine Angaben zur Provenienz auf der Property Card. Vgl. BADV Berlin, Property Card, mü 9324. Weitere auf der Property Card vermerkte Inventarnummern sind Aussee 4544 und K 359.

Kontakt

Bei Fragen und Anregungen nutzen Sie bitte unser Kontaktformular

Zum Kontaktformular