Gauermann, Friedrich
Alm mit Kühen und Stier (Alm im Gerlos-Tal in Tirol)
| Entstehungsjahr | 1833 |
|---|---|
| Technik | Öl auf Leinwand |
| Maße | 75,5 x 95 cm |
| Münchener-Nr. | 9382 |
| Linz-Nr. | 499/441 |
| Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: in der Mitte Stier nach rechts im Profil; davor liegende Kühe, rechts Ziegen: links hinten Stall mit Kühen, von denen eine gemolken wird; daneben Bauer; links hohe Tannen, rechts Hochgebirge.
Es ist mit "F.Gauermann 1833" bezeichnet und datiert.
Das Gemälde ist nicht im Boetticher aufgeführt.1 Zu Gauermann gibt es ein Verzeichnis von Rupert Feuchtmüller, das auf den Rechnungsbüchern Gauermanns aufbaut. Dort ist es als Nr. 116 aufgeführt.2 Es wurde demnach im Januar 1834 an Fürstin Lobkowitz (Lobkowicz), geb. Schwarzenberg (Russland) verkauft.
Provenienz
| Januar 1834 | Fürstin Lobkowitz (Lobkowicz), geb. Schwarzenberg |
| Vor 1939 | Sammlung "Sonderauftrag Linz" |
Die TVK München konnte nichts zur Provenienz ermitteln.
Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:
Das Vermögen der Fürsten Lobkowicz, das sich in der Tschechischen Republik befand, wurde nach 1939 durch die Deutschen beschlagnahmt und 1941 eingezogen.3 Sechs Gemälde aus dem beschlagnahmten Besitz auf Schloß Raudnitz wurden 1941 auf Anweisung Adolf Hitlers der „Galerie in Linz“ zugewiesen.
Das zu untersuchende Gemälde hat jedoch eine sehr niedrige Linznummer, aus der zu schließen ist, dass das Gemälde bereits vor 1939 in Reichsbesitz gelangte.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2010
1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, erster Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 375-378.
2 Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann, Wien 1962, S. 174, Nr. 116.
3 BArch Berlin, R 43 II, Nr. 1272 a, Unterlagen zu Fürst Dr. Max Lobkowicz.