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Schütz der Ältere , Christian Georg

Flusslandschaft mit Kapelle

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 26 x 40 cm
Münchener-Nr. 9495
Linz-Nr. 53
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Christian Georg Schütz d.Ä. lebte von 1708 bis 1791. Er war als Maler und Radierer tätig und einer der führenden Landschaftsmaler des Mittelrheingebietes im 18. Jahrhundert. Er lebte und arbeitete hauptsächlich im Raum Frankfurt/Main. Dies spiegelt sich in dem von ihm gewählten Motiven wider.1

Provenienz

Zeittafel
vermutlich bereits vor 1938 bei der Kunsthandlung Schumann, Frankfurt/Main von der Kunsthändlerin Frau Almas Dietrich, München für die Sammlung "Sonderuaftrag Linz" erworben2  

Auf der Karteikarte des CCP München zu dem og. Gemälde wird zu dessen angegeben, dass es vom Deutschen Reich von der Galerie Almas München erworben wurde3 Laut Aussage von Frau Almas- Dietrich vom 09.03.1949 hatte sie es von der Kunsthandlung Schumann, Frankfurt/Main erworben.4

Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach eigenen Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.5 1910 bekam sie eine Tochter, die außerehelich geboren wurde. Deren Vater war amerikanischer Staatsbürger und verstarb 1938. 1921 heiratete Maria Almas-Dietrich einen türkischen Staatsbürger mosaischen Glaubens und trat selbst zum Judentum über. Ab 1926 lebte sie bereits wieder von ihm getrennt.
Nach eigenen Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Nach der Scheidung von ihrem Ehemann im Jahre 1938 führte Maria Almas-Dietrich die Kunsthandlung unter der Bezeichnung Maria Diamant (Almas) weiter.6

Almas-Dietrich gehörte zu den aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm sie nach 1945 mehrfach zu ihrem Geschäft. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.7 Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verloren gegangen zu sein.

Anhand der Linz-Nr. 53, die als Inventarnummer für das og. Gemälde vergeben wurde, ist davon auszugehen, dass das Werk schon vor 1938 in Besitz des Deutschen Reiches gelangte.8

Ermittlungen zur Kunsthandlung Schumann haben ergeben, dass die Unterlagen des Kunsthändlers nach seiner Aussage bzw. der seiner Frau (getätigt in den Nachkriegsjahren) alle beim Bombenangriff auf Frankfurt/Main vernichtet worden seien. Weitere Recherchen mit Unterstützung des Städelmuseums in Frankfurt/Main diesbezüglich verliefen ebenso ergebnislos.

Die hiesige Internetrecherche brachte keine weiterführenden Erkenntnisse.

Die Provenienz des og. Gemäldes konnte daher nicht abschließend geklärt werden.

Stand: 2005

1 Georg Schütz d.Ä.“ von Kurt Wettengl erschienen im Verlag des Historischen Museums der Stadt Frankfurt/Main 1992
2 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9495
3 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9495
4 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9495
5 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt, Fall 33. Laut schriftlicher Aussage Almas-Dietrich, 30.10.1945, an die Militärregierung Section Fine Art, München Captain Rai, betrieb sie den selbstständigen Kunsthandel seit 1921.
6 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt, Fall 33. Änderte den Namen später in „Almas“ Galerie Maria Dietrich, ebd.
7 NARA, RG 260, 519, Box 445.
8 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Reger am 21.7.1951, in: BArch, B 323/332, Reger.

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