Waldmüller, Ferdinand Georg
Bildnis des Georg Friedrich von Guaita Bürgermeister von Frankfurt (1772 - 1851)
Entstehungsjahr | 1834 |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 31,5 cm x 26 cm |
Münchener-Nr. | 9524 |
Linz-Nr. | 1701 |
Lost Art-ID | 220945 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Ferdinand Waldmüller gehörte zu den bedeutendsten Malern des österreichischen Biedermeiers.1 Kein anderer österreichischer Maler berichtete in seinen Bildwelten so umfassend und überzeugend vom wirklichen Leben wie Waldmüller. Er verstand es, die Persönlichkeit der Menschen zum Ausdruck zu bringen, ganz gleich, ob es sich um Personen des Hochadels oder um Bürgerliche handelte. Bevorzugt stellte er jedoch die einfachen Menschen in ihren engen Wohnungen in den Vorstadthäusern dar, die allein oder im Kreise ihrer Familie gezeigt wurden. Er berichtete ebenso von der harten Arbeit der Menschen wie vom heiteren Spiel der Kinder oder von der versunkenen Andacht beim Gebet.
Das og. Gemälde ist signiert und datiert mit "Waldmüller/Wien 1834".
Provenienz
12.05.1941 | von Richard von Kühlmann an die Kunsthändlerin Frau Almas-Dietrich, München veräußert |
im Sommer 1941 | von dort an die Slg. "Sonderauftrag Linz" für 9.000,-RM verkauft2 |
Die Provenienz des hier interessierenden Gemäldes konnte nicht mehr vollständig ermittelt werden. Weder im Waldmüller-Werksverzeichnis von Roessler und Pisko3 noch in dem von Bruno Grimschitz4 ist dieses Porträt enthalten.
Die Ermittlungen der ehemaligen Treuhandverwaltung Kulturgut München (TVK) hatten ergeben, dass das Gemälde am 12.05.1941 von Exzellenz Richard von Kühlmann an die Münchener Kunsthändlerin Frau Almas-Dietrich verkauft worden war.5
Als Eigentum der Galerie Almas war das og. Gemälde dann in der Zeitschrift "Kunst dem Volke" im Juli 1941 abgebildet.6
Frau Almas-Dietrich hatte das Gemälde dann zu einem Kaufpreis von 9.000,- RM an das Deutsche Reich verkauft.7 Das Gemälde erhielt im Münchener "Führerbau" die Inventarnummer "Linz 1701".
Richard von Kühlmann war ein bedeutender Diplomat im Dienste des Deutschen Kaisers.8 Er unterzeichnete 1918 den Friedensvertrag von Bresk-Litowsk mit Sowjetrusslannd. R. v. Kühlmann war dann in führenden Positionen der deutschen Wirtschaft tätig und veröffentlichte in der NS-Zeit in Deutschland mehrere Bücher.9 Er verstarb im Februar 1948 in Oberbayern.
Von wem und unter welchen Umständen R. v. Kühlmann das og. Gemälde erworben hatte, konnte nicht ermittelt werden.
Die Provenienz des Gemäldes bleibt insoweit ungeklärt.
Stand: 2007
1 Zum Schaffen des Künstlers vgl. Feuchtmüller 1996, hier vor allem S. 415 f.
2 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9524
3 Arthur Roessler und Gustaav Pisko, Wien 1908
4 Bruno Grimschitz "Ferdinand Georg Waldmüller", Wien 1943
5 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9524
6 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9524
7 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9524
8 "Neue Deutsche Biographie", Bd. 13, Berlin 1982
9 de.wikipedia.org/wiki/Richard_von_Kühlmann