Funk, Heinrich
Abendliche Landschaft mit See und Kapelle, vorn zwei Pilger
Entstehungsjahr | 1838 |
---|---|
Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 33,5 x 51 cm |
Münchener-Nr. | 9630 |
Linz-Nr. | 253 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: im Mittelpunkt tiefgelegener See, halbrechts Doppelturmkirche.
Es ist mit "H. Funk, Frankfurt 1838" bezeichnet und datiert.
Im Werkverzeichnis von Martina Wirsing ist das Gemälde Heinrich Funks unter Kat. A I, Nr. 5, Abb. 15 verzeichnet.1
Zu dem Gemälde Heinrich Funks gibt es eine Zeichnung in der Staatsgalerie Stuttgart2 und außerdem andere Fassung des Gemäldes, die deutlich größer ist und 1973 bei Sotheby’s versteigert wurde.3 Im Boetticher wird erwähnt, dass ein Teil des künstlerischen Nachlasses Ende 1877 im Festsaale des Stuttgarter Museums der Bildenden Künste ausgestellt wurde.4 Der Nachlass umfasste 525 Handzeichnungen und 15 Skizzen, Studien und Ölgemälde. Die Unterlagen des Stuttgarter Museums der Bildenden Künste aus der Zeit vor 1945 werden heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt. Leider ist in dem dort vorhandenen Bestand die Ausstellung des künstlerischen Nachlasses nicht nachgewiesen. Ein Katalog zu dieser wurde offenbar nicht publiziert.
Auf der 5. Ausstellung der Berliner National-Galerie Mai-Juni 1878 befanden sich 42 Zeichnungen Funks in Blei, Feder und Tusche aus dem Besitz der in Stuttgart lebenden Tochter des Künstlers.5 Am 3. März 1879 fand in Frankfurt/M. bei Rudolf Bangel eine Auktion statt, bei der u.a. Handzeichnungen und Ölstudien von Funk angeboten wurden.6
Auch in der Fotothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München ist keine Abbildung des Gemäldes nachweisbar. Lediglich die bei Sotheby’s versteigerte Fassung ist dokumentiert.7
Provenienz
Vor 1938 | Reichsbesitz |
Die TVK München konnte nichts zur Provenienz ermitteln.
Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:
In der Restitutionskartei der Treuhandverwaltung ist vermerkt, dass das Gemälde vor dem Krieg erworben wurde.8 Aufgrund der niedrigen Linznummer ist zu vermuten, dass es vor 1938 vom Deutschen Reich erworben wurde.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust lässt sich bei diesem Gemälde daher nicht ausschließen.
Stand: 2009
1 Martina Wirsig: Heinrich Funk: 1807 – 1877. Münster 1987, Nr. 5, S. 186.
2 Martina Wirsig: Heinrich Funk: 1807 – 1877. Münster 1987, Nr. 34, S. 220.
3 Martina Wirsig: Heinrich Funk: 1807 – 1877. Münster 1987, Nr. 7, S. 187.
4 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, erster Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 376.
5 Werke von Ludwig Richter, Theodor Mintrop, A. und J. Elsasser und H. Funk : Berlin, Kgl. National-Galerie Mai - Juni 1878, Berlin 1878.
6 Anzeige von Rudolf Bangel im Beiblatt zur Zeitschrift für Bildenden Kunst Nr. 18, 1879, S. 296, von Lützow, Carl (Hg.): Zeitschrift für Bildende Kunst. 14. Band. Leipzig 1879.
7 Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Fotothek, Nr. 228036.
8 BArch Koblenz, B323/663.