Stuck, Franz von
Pygmalion (Pygmalion und Galathea)
Entstehungsjahr | um 1926 |
---|---|
Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 60 x 50 cm |
Münchener-Nr. | 9648 |
Linz-Nr. | 369 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Franz von Stuck gibt hier ein häufig verwendetes Motiv aus der griechischen Mythologie wieder. Dem Mythos zufolge verliebte sich der Bildhauer Pygmalion in die von ihm geschaffene Statue der Galathea, die auf seinen Wunsch durch die Göttin Aphrodite belebt wurde.1 Stuck zeigte den Moment der Beseelung der Statue, als sich Galathea aus der Erstarrung löst und sich ihrem Schöpfer zuneigt. Bernhard Shaw, der 1911 sein Schauspiel „Pygmalion“ verfasste, gab möglicherweise den Anstoß für die Neufassungen des alten Mythos, der gleichzeitig auch das Bilden und Gestalten des Künstlers beinhaltete.
Franz von Stuck fertigte um das Jahr 1926 auffallend viele Gemälde mit mythologischen Themen an. Bei der Erstellung des Werkverzeichnisses nahm Voss eine Entstehung des Gemäldes um 1926 an, da ein datiertes Werk mit der gleichen Darstellung vorhanden ist.
Provenienz
Juni bis Oktober 1927 | Ausgestellt im Glaspalast der Münchener Kunstausstellung, als Leihgabe des Künstlers2 |
März 1928 | Ausgestellt in der Galerie Gerstenberger, Chemnitz3 |
Vor Juli 1938 | Erworben für den „Sonderauftrag Linz“4 |
Der Property Card ist zu entnehmen, dass das Werk vor der Registrierung im Sommer 1938 für den „Sonderauftrag Linz“ erworben wurde.5 Dies kann anhand der niedrigen Linzer Nummer bestätigt werden.6
Die Recherchen ergaben, dass das Werk mindestens bis zum Oktober 1927 im Besitz von Stuck war, denn auf der Münchener Kunstausstellung im Glaspalast war es vom Juni bis Oktober 1927 ausgestellt und zum Verkauf angeboten.7 Im März des darauffolgenden Jahres wurde das Gemälde in der Galerie Gerstenberger in Chemnitz ausgestellt.8 In wessen Besitz das Gemälde zu diesem Zeitpunkt war, konnte nicht festgestellt werden, da keine Unterlagen zur Galerie überliefert sind. Diese wurde 1945 ausgebombt.9 Recherchen in Bibliotheken bzw. Archiven in Chemnitz konnten den gesuchten Katalog nicht nachweisen.
In Berliner sowie Münchener Ausstellungskatalogen der Jahre 1920 bis 1945 konnte das Gemälde nicht gefunden werden. Die Villa Stuck, die das künstlerische Erbe von Franz von Stuck bewahrt und wissenschaftlich bearbeitet, besitzt ebenfalls keine Akten aus dem Nachlass des Künstlers.10
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen nicht vor.
Stand: 2012
1 Für das Folgende vgl. Villa Stuck 1997, S. 108.
2 Kat.Nr. 2621: Pygmalion, in: Münchener Kunstausstellung 1927.
3 Kat.Nr. 8: Pygmalion, in: Ausst.kat. Gerstenberger, Chemnitz, März 1928. Katalog nicht eingesehen; zitiert nach Voss 1973, S. 311.
4 BADV Berlin, Property Card, mü 9648. Weitere auf der Property Card vermerkte Inventarnummern sind Aussee 4868, K 436 und J 7883.
5 Ebd.
6 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Reger am 21.7.1951, in: BArch, B 323/332, Reger.
7 Kat.Nr. 2621: Pygmalion, in: Münchener Kunstausstellung 1927.
8 Kat.Nr. 8: Pygmalion, in: Ausst.kat. Gerstenberger, Chemnitz, März 1928.
9 Schreiben der Kunstsammlungen Chemnitz an die OFD Berlin, Chemnitz, 4.3.2002.
10 Schreiben der Villa Stuck an die OFD Berlin, München, 8.9.2003.