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Palamedesz, Anthonie

Tafelnde und tanzende Gesellschaft - Festliche Tischgesellschaft mit Musikanten und tanzendem Paar

Entstehungsjahr 1640
Technik Öl auf Holz
Maße 68,5 cm x 81 cm
Münchener-Nr. 9848
Linz-Nr. 2824
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der niederländische Porträt- und Genremaler Anthonie Palamedesz, auch Stevers genannt, lebte von 1601 bis 1673.1 Seine genauen Darstellungen des zeitgenössischen Volkslebens machten seine Gemälde zu einer Quelle der Kulturgeschichte.

Das hier interessierende Gemälde zeigt vorn ein zu Klängen eines Geigers und eines Cellisten tanzendes Paar. Dahinter sind tafelnde Herren und Damen mit Pagen dargestellt. Im Vordergrund links befinden sich Tisch mit einem Orientteppich und Trinkgerät. Es ist auf 1640 datiert.

Provenienz

Zeittafel
1941 von Dr. Kajetan Mühlmann in der Kunsthandlung P. de Boer, Amsterdam für den damaligen "Reichsjugendführer" Baldur von Schirach erworben2  
am 16.04. und 17.04.1943 auf der Auktion bei H.W. Lange in Berlin von der Kunsthändlerin Almas-Dietrich für die Slg. "Sonderauftrag Linz" für RM 15.000,- erworben3  

Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut München konnte bereits ermitteln, dass das og. Gemälde auf einer Auktion bei dem Kunsthändler H.W. Lange am 16.04. und 17.04.1943 in Berlin zum Kauf angeboten und dort von der Kunsthändlerin Frau Maria Almas-Dietrich im Auftrag des "Beauftragten für den Sonderauftrag Linz" für das Deutsche Reich erworben wurde.4
In den Dokumenten im Bundesarchiv Koblenz befindet sich ein Schreiben der Galerie Almas-Dietrich vom 21.04.1943, in dem die Kunsthändlerin dem "Beauftragten für den Sonderauftrag" Linz mitteilt, welche Gemälde sie auf dieser Auktion für das Deutsche Reich erworben hat.5
Die Geschäftsunterlagen des Auktionshauses H.W. Lange sind im Krieg verbrannt. Das hier interessierende Gemälde war im Auktionskatalog unter der lfd. Nummer 65 gelistet und auf Tafel 9 abgebildet. Für den Einlieferer wurde im Katalog nur der Wohnort Wien verzeichnet.
Weitere Ermittlungen ergaben, das das og. Gemälde in den Geschäftsbüchern von Dr. Kajetan Mühlmann verzeichnet war.6 Dieser war Leiter der Dienststelle, die Beschlagnahmungen und Ankäufe von Kunstwerken in den Niederlanden durchführte.7 Gemäß diesen Aufzeichnungen hatte Dr. Mühlmann das og. Gemälde in der Amsterdamer Kunsthandlung P. de Boer für den damaligen "Reichsjugendführer" Baldur von Schirach erworben.8

Wann und von wem das hier in Rede stehende Gemälde in die Kunsthandlung P. de Boer gelangte und wer es zur Auktion bei H.W. Lange in Berlin einlieferte, konnte nicht mehr ermittelt werden.

Die Provenienz des hier in Rede stehenden Gemäldes ist derzeit ungeklärt.

Stand: 2007

1 de.wikipedia.org/wiki/Anthonie_Palamedesz
2 BADV Berlin, Property Card zu Mü Nr. 9848
3 BADV Berlin, Property Card zu Mü Nr. 9848
4 BADV Berlin, Property Card zu Mü Nr. 9848
5 Bundesarchiv Koblenz, B323/170
6 BADV Berlin, Property Card zu Mü Nr. 9848
7 de.wikipedia.org/wiki/Kajetan_Mühlmann
8 de.wikipedia.org/wiki/Baldur_von_Schirach

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