Navigation und Service

Bamberger, Fritz (Friedrich)

Südliche Küstenlandschaft

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 37 cm x 55,5 cm
Münchener-Nr. 9864
Linz-Nr. 190
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt im rechten Vordergrund Ruinen. Links ist eine Baumgruppe dargestellt. Im Hintergrund sind Felsberge und rechts daneben das Meer zu sehen. Es ist mit "Fritz Bamberger fec." signiert.

Provenienz

Zeittafel
am 21.12.1931zur Versteigerung bei Hugo Helbing, München, angeboten
1931von Helbing selbst gekauft
am 14./ 15.12.1934bei Hugo Helbing erneut angeboten
zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Galerie Almas-Dietrich, München gelangt
im Juli 1938von dort für den ,,Sonderauftrag Linz" erworben

Die Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt (TVK) konnte zur Provenienz des Kunstwerkes ermitteln, dass es am 21.12.1931 zur Versteigerung bei Hugo Helbing, München, angeboten wurde.1 1931 von Helbing gekauft, wurde es über eine Auktion bei Hugo Helbing 1934 weiter verkauft.2  Als Eingangsdatum ist auf der Property Card der 17.10.1945 verzeichnet.

Die erneuten Recherchen zur Provenienz des Kunstwerkes erbrachten folgende Hinweise:

Eine fotographische Aufnahme der Rückseite des Gemäldes ergab folgende Angaben:3 Auf der Rückseite wurde vermutlich im Zuge einer Ausleihe ein Rückseitenschutz montiert. Außerhalb des Schutzes sind folgende Kennzeichnungen zu lesen: auf dem Rahmen mit blauen Schrift ,,9864", in blauer Kreide ,,9479", eine rote ,,2", auf einem weißen Zettel 9864 (190).4 Ein Metallschild auf Rahmen ,,C. Blecken..., München 2", wurde möglichenrweise von dem Rahmenhersteller montiert. Der Rückseitenschutz ist nicht demontiert worden, so dass sich darunter noch weitere Kennzeichnung befinden könnten. Die ebenfalls, wie auch die Mü. Nr. 9864, in blauer Kreide aufgebrachte Nr. ,,9479" und die rote ,,2", konnten nicht identifiziert werden.
In der Literatur sowie speziell in den Monographien5 zu Friedrich Bamberger wird das Gemälde lediglich anlässlich einer Ausstellung 1996 in Würzburg erwähnt.6 Beim ehemaligen Leihnehmer dieses Gemäldes sind in der Bildakte keine weiteren Angaben vorhanden.7

In dem Auktionskatalog von Hugo Helbing von der Versteigerung am 21.12.1931 in München konnte das Gemälde nachgewiesen werden.8

Bei der systematischen Durchsicht von rund 1100 Auktionskatalogen aus der Zeit 1933-1945 konnte das Gemälde allerdings nicht weiter identifiziert werden.9

Auch in 15 geprüften Auktionskatalogen von Hugo Helbing aus dem Jahr 1934 war das Gemälde nicht nachweisbar.10 Woher der Hinweis auf die Auktion in der DHM-Datenbank stammt, konnte bislang nicht geklärt werden. Zum Auktionshaus H. Helbing sind keine Geschäftsunterlagen mehr verfügbar, die über die Verkäufe Ausschluss geben könnten.11

In derselben Versteigerung vom 21.12.1931 wurde unter der Katalognummer 1 das Aquarell ,,Eingangshalle der St. Markuskirche in Venedig" von Rudolf von Alt angeboten. Offenbar konnte es dort ebenfalls nicht verkauft werden, da es - hingegen dem Gemälde von Bamberger - bei der Auktion am 14./ 15.12.1934 bei Hugo Helbing erneut angeboten wurde. Von dort gelangte es später an die Galerie Almas-Dietrich, München und wurde im Juli 1938 für den ,,Sonderauftrag Linz" erworben.12

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle verfügbaren Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2010

1 Vgl. Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) Berlin, Property Card, Mü-Nr. 9864.
2 http://www.dhm.de/datenbank/linzdb/
3 Schreiben und Fotos vom BADV, vom 30.7.2009.
4 Hinweis und Fotos von 2009.
5 S. Gebauer, Anja: Spanien- Reiseland deutscher Maler 1830-1870. Petersberg 2000. Plötz, Jürgen M., Der Landschaftsmaler Friedrich Bamberger, Hamburg 2009S. Kat. Nr. 120.
6 Reese, Beate: Friz Bamberger (1814-1873) - Spanienbilder, Katalog zur Ausstellung in der Städtischen Galerie Würzburg, Wüzburg 1996, S. 46, mit schwarz/weiß Abbildung.
7 Schreiben vom 8.1.2009.
8 Auktionskatalog Hugo Helbing, Kunstgewerbe, Gemälde alter Meister, Heidelberger und Münchener u.a Privater Besitz. München 21./ 22.12.1931, Nr. 3.
9 Auswahl von Auktionskatalogen 1933-1945 im Kunsthistorischen lnstitut, Universität zu Köln, Durchsicht während der EDV-Erfassung zur Online-Recherche im Kölner Universitäts-Gesamtkatalog (KUG).
10 Folgende Auktionskataloge von H. Helbing aus dem Jahr 1934 wurden überprüft: München, 26./ 27.1.; 27./ 28.2.; 27./ 28.3.; 27./ 28.4.; Frankfurt, 31.5.; München, 5./ 6.6., 28./ 29.6.; Frankfurt, 3.7., München, 28./ 29.8., 22.9., Frankfurt, 6.-8.11.,8.11.; München, 13./ 14.11.; Frankfurt, 11./ 12.12., München, 14./ 15.12.
11 Die ehemalige Galerie von Hugo Helbing, in der Wagmüllerstraße 16 wurde laut Nachkriegsaussage von Ernst Buchner, dem ehemaligen Generaldirektor der BSTGS von Jacob Scheidwimmer arisiert. Zu Ernst Buchners Aussage vgl, Washington, National Archives, Roberts Commission, RG 239, Box 79, Report No. 2, (Detailed lnterrogation Report No. 2, 31 July 1945, Ernst Buchne), S. 5;
12 Siehe BADV, Provenienzdokumentation, Mü-Nr. 2399/28.

Kontakt

Bei Fragen und Anregungen nutzen Sie bitte unser Kontaktformular

Zum Kontaktformular