Werner, Anton von
Ringelspiel beim Sonntagsausflug
Entstehungsjahr | 1874 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 27,5 x 35,3 cm |
Münchener-Nr. | 10338 |
Linz-Nr. | 2069 |
Lost Art-ID | 218817 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt eine Gruppe spielender Personen. Sie befinden sich auf einer abschüssigen Wiese. Am unteren Bildrand liegen drei weitere Personen im Gras und beobachten die Szene.
Provenienz
Das im Jahre 1874 entstandene Gemälde von Anton von Werner ist laut einer Angabe auf der Property Card von Dr. Georg Gyssling, Berlin – Nikolassee, an das Deutsche Reich veräußert worden. Eine Quellenangabe für diese Feststellung ist durch die ehemalige Treuhandverwaltung für Kulturgut (TVK) nicht notiert worden. In der Korrespondenzakte zum „Sonderauftrag Linz“, die im Bundesarchiv Koblenz aufbewahrt wird, konnte zwar kein Schriftverkehr mit Dr. Gyssling nachgewiesen werden, jedoch befindet sich in der Akte B 323/100 der Hinweis darauf, dass Dr. Gyssling im Jahre 1942 in Berlin – Nikolassee wohnte und dem „Sonderauftrag Linz“ noch ein weiteres Gemälde angeboten hatte. Im Aktenband B 323/ 50 ist als Ankaufsdatum der 19.01.1942 notiert.
Auf Anfrage teilte das Bundesarchiv Berlin mit, dass unter dem Namen Georg Gyssling weder im Zusammenhang mit dem Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ oder den Unterlagen der Volkszählung am 17.05.1939, noch in den personenbezogenen Beständen des Berlin Document Center Informationen über die Person des Verkäufers ermittelt werden konnten.
Das Landeseinwohneramt Berlin hatte auf Grund eines Auskunftsersuchens mitgeteilt, dass der am 16.06.1893 geborene Georg Gyssling, am 06.08.1944 von Berlin nach Unterach verzogen war. Verfahren nach dem Rückerstattungsrecht sind für Herrn Gyssling nicht festgestellt worden.
Im Ausstellungskatalog „Anton von Werner. Geschichte in Bildern“, München 1993 befindet sich ein von Dominik Bartmann bearbeitetes Werkverzeichnis. Das Gemälde „Ringelspiel beim Sonntagsausflug“ ist zwar dort enthalten, jedoch lediglich mit der Provenienzangabe: Berlin, Reichskanzlei. Eine Anfrage beim Verfasser, Prof. Bartmann, von der Stiftung Stadtmuseum Berlin, ergab keine weiteren Hinweise auf frühere Eigentümer des Gemäldes. In der einschlägigen Literatur konnten ebenfalls keine näheren Angaben zur Provenienz des Gemäldes festgestellt werden.
Der Nachlass von Anton von Werner wird im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz verwaltet. Auf meine Bitte hin ist dort der Nachlass bezüglich dieses Gemäldes durchgesehen worden. Es konnte jedoch nicht mehr festgestellt werden, an wen Anton von Werner dieses Gemälde verkaufte.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.
Stand: 2002