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Waldmüller, Ferdinand Georg

Bildnis eines jungen Offiziers

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 31,5 x 25,5 cm
Münchener-Nr. 10508
Linz-Nr. 271
Lost Art-ID 218826
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt einen jungen Mann in Uniform, der sich leicht nach links wendet, den Betrachter aber direkt anblickt.. Er hält die Mütze in seiner rechten Hand, während seine Linke an seiner Hüfte liegt.

Im Boetticher ist das Gemälde nicht nachweisbar.1

Zum Werk Ferdinand Waldmüllers gibt es zahlreiche Veröffentlichungen und drei Verzeichnisse. Hier wurde das Werkverzeichnis von Rupert Feuchtmüller von 1996 als Grundlage der Recherchen genommen.2  
Darin ist das Gemälde unter Nr. 608 ohne weitere Angaben zu seiner Herkunft aufgeführt.3
Im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München befindet sich in der Fotothek ein Foto des Bildes mit dem Titel „Porträt eines Offiziers“ ohne weitere Angaben.4

Provenienz

Zeittafel
Münchener Privatbesitz
Vor 1938/39Maria Almas-Dietrich, München
Vor 1938/39Reichskanzlei

Die TVK München ermittelte, dass die Galerie Almas, München, das Gemälde aus Münchener Besitz erwarb und an die Reichskanzlei verkaufte (Aussage Almas vom 9.3.1949).

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:

Nach Aussage von Maria Almas-Dietrich vom 9. März 1949 gegenüber der MFA&A Division erwarb sie das Gemälde in München, um es dann an die Reichskanzlei zu verkaufen. Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.5
Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers, kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Nach der Scheidung von ihrem Ehemann im Jahre 1937 führte Maria Almas-Dietrich die Kunsthandlung unter der Bezeichnung Maria Diamant (Almas) weiter.6
Almas-Dietrich gehörte zu den aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm sie nach 1945 mehrfach zu ihren Geschäften. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.7
Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verloren zu sein.

Durch die niedrige Linz-Nr. 271 ist der Erwerb des Gemäldes durch die Reichskanzlei vor 1938 indiziert.
Weitere Informationen zum Erwerb des Gemäldes konnten nicht ermittelt werden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2010

1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, 2. Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 967-970.
2 Rupert Feuchtmüller: Ferdinand Georg Waldmüller, Wien München 1996.
3 Anlage 1: Rupert Feuchtmüller: Ferdinand Georg Waldmüller, Wien München 1996, Nr. 608, S. 478.
4 ZI F 10508, ZI 103689.
5 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
6 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
7 Anlage 2: NARA, RG 260, 519, Box 445.

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