Waldmüller, Ferdinand Georg
Gebirgslandschaft mit Haus
Entstehungsjahr | 1834 (oder 1831) |
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Technik | Öl auf Hartfaser (Holz) |
Maße | 31,5 x 26 cm |
Münchener-Nr. | 10509 |
Linz-Nr. | 262 |
Lost Art-ID | 218827 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das in Rede stehende Gemälde zeigt eine Gebirgslandschaft. Im Vordergrund befindet sich eine Wiese, welche von Bäumen begrenzt wird, zwischen denen sich ein Holzhaus verbirgt. Die Bildmitte wird von einem großen Gebirgszug dominiert, dessen Gipfel teilweise Wolkenverhangen sind.
Das Gemälde „Gebirgslandschaft mit Haus“ ist unten rechts mit „Waldmüller 1834“ (oder 1831) gekennzeichnet. In einschlägigen Waldmüller-Werkverzeichnissen wird es unter dem Titel „Der Ziemitzberg bei Ischl vom Dorf Ahorn aus“ bezeichnet und abgebildet.1
Provenienz
Der Aussage vom 09.03.1949 gegenüber den US-amerikanischen Kunstschutz-Offizieren entsprechend, hatte die Münchner Kunsthändlerin Frau Almas–Dietrich das Gemälde aus deutschem Privatbesitz erworben und dann an den Sonderauftrag Linz verkauft.
Das Gemälde trägt die Linz–Nr. 262. Mithin gehört es zu den Kunstwerken, die laut der Mitteilung des Architekten Reger, der den Bestand der Linzer Sammlung inventarisierte, schon vor dem Juli 1938 in die Reichskanzlei München gelangte.
In neueren Werkverzeichnissen und Ausstellungskatalogen wurden keine Angaben in Bezug auf die früheren Eigentümer des Bildes gefunden.2 Hingegen wurde die dargestellte Gebirgslandschaft als der Ziemitzberg bei Ischl identifiziert.
Herr Johannes Popper-Podhragy, dessen Vater Leopold Freiherr Popper von Podhragy als sogenannter Mischling ersten Grades während der NS-Zeit zum Personenkreis Kollektivverfolgten zählte und der im Jahre 1939 aus Österreich geflohen war, fragte an, ob das Gemälde „Gebirgslandschaft mit Haus“ dem seinem Vater entzogenen Gemälde „Berglandschaft bei Berchtesgaden“ entsprechen könnte.
Laut der Publikation von Sophie Lillie „Was einmal war – Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens“3 wurde das Vermögen von Leopold Popper–Podhragy im Rahmen eines Pflegschaftsverfahrens als Feindvermögen eingezogen.
Anfragen beim Bundesdenkmalamt in Wien, das den nach 1945 mit Leopold Popper–Podhragy geführten Schriftwechsel in Ablichtung übersandte, und beim Bundesamt für Äußere Restitutionen, zuständig für die Rückgabe im Ausland entzogener Kunstwerke, ergaben keine Hinweise auf Kunstwerke aus der früheren Sammlung Popper-Podhragy im aktuellen Bestand des Bundes.
Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem hier interessierenden Gemälde kann allerdings nicht ausgeschlossen werden.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.
Stand: 2004
1 Vgl. R. Feuchtmüller, F.G. Waldmüller, Wien 1996
2 Vgl. Schreiben des WRM Köln, Bl. 2,3 d.A.