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Diez, Albrecht Christoph Wilhelm von

Musikalisches Picknick

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Stahl
Maße 120 x 76 cm
Münchener-Nr. 10678
Linz-Nr. 1687
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Wilhelm von Diez war ein Maler der Münchener Schule. Er wurde 1839 in Bayreuth geboren und kam 1853 nach München. Dort wurde er zunächst durch seine Zeichnungen in den Fliegenden Blättern und im Münchener Bilderbogen bekannt. Seit dem Jahre 1871 war er dann als Lehrer an der Münchener Kunstakademie beschäftigt. Er starb im Jahre 1907.

Das Gemälde zeigt drei Personen, die im Gras vor einem Felsen sitzen. Eine Dame im ausladenden Kleid wendet dem Betrachter ihren Rücken zu und blickt zu dem Mann links neben sich. Vor den beiden sitzt ein Mandoline spielender Mann. Oben links im Himmel befinden sich einige Putti.

Das Gemälde ist mit „Wilh. Diez“ signiert.

Provenienz

Die Provenienz dieses Kunstwerkes konnte bereits durch die Treuhandverwaltung von Kulturgut (TVK) in München weitgehend ermittelt werden. Das Gemälde wurde im Jahre 1916 im Auktionshaus Paul Cassierer in Berlin aus der Dresdener Sammlung Schmeil versteigert. Es gelangte in die Münchener Kunsthandlung Heinemann. Entsprechend der im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg archivierten Kartei der Kunsthandlung hatte es dort die laufende Nummer 12957, die noch auf der Rückseite sichtbar ist, und wurde am 06.09.1918 an den Dresdener Sammler Coudoglou verkauft. Der Name des Käufers ist in den Geschäftsunterlagen der Kunsthandlung Heinemann notiert. Über diesen Sammler ließ sich nunmehr ermitteln, dass es sich um den Bulgaren Demetrius Coudoglou handelt, der, entsprechend den im Dresdener Stadtarchiv befindlichen Unterlagen, im Jahre 1910 zusammen mit seiner griechischen Ehefrau deutscher Staatsbürger wurde. Coudoglou war Kaufmann und bulgarischer Generalkonsul. Er verstarb um 1938/39. Offenbar geriet seine Frau Katharina Coudoglou, geb. Torniluca dann in finanzielle Schwierigkeiten. Sie verkaufte das Grundstück Comenieusstr. 16 in Dresden und lieferte zehn Gemälde zu der Auktion bei H.W. Lange am 13.03.1941 in Berlin ein. Die Münchener Kunsthändlerin Maria Almas Dietrich hatte das in Rede stehende Gemälde dort erworben. Sie veräußerte es im Mai 1941 für einen Kaufpreis in Höhe von 8.500,- RM an das Deutsche Reich.

Frau Coudoglou dürfte nicht zum Personenkreis der Kollektivverfolgten gezählt haben, denn sie stellte noch am 10.04.1945 als Eigentümerin des Grundstückes Comeniusstr. 36 in Dresden einen Antrag auf Gewährleistung einer Entschädigung für Mietausfälle. Ihr Haus war durch einen Bombenangriff verbrannt. Im Jahre 1947 verließ sie Dresden laut den Unterlagen des Stadtarchivs.

Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an diesem Kunstwerk kann ausgeschlossen werden.

Stand: 2008

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