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Waldmüller, Ferdinand Georg

Bildnis der Gräfin Bethlen

Entstehungsjahr 1830
Technik Öl auf Leinwand
Maße 88 x 69,5 cm
Münchener-Nr. 10706
Linz-Nr. 3068
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Im Waldmüller-Werkverzeichnis von Rupert Feuchtmüller, erschienen in Wien 1996, ist das in Rede stehende Gemälde unter der laufenden Nr. 276 als Gegenstück zu der Nr. 275 „Bildnis Graf Bethlen“ verzeichnet. Feuchtmüller stützt seine Ausführungen insbesondere auf die Erkenntnisse des österreichischen Kunsthistorikers und Museumsdirektors Bruno Grimschitz, der schon im Jahre 1943 ein Waldmüller–Werkverzeichnis herausgegeben hatte. Dort ist das Gemälde unter der Nummer 41 verzeichnet.

Das Portrait zeigt eine junge Frau, die auf einem Stuhl sitzt und ein aufwendiges schulterfreies Kleid samt Schleier im Haar trägt. Ihre linke Hand umfasst ein Ende des Schleiers, ihre Rechte ruht auf der Armlehne und sie hält einen ungeöffneten Fächer. Die Frau trägt zudem Handschuhe und Hals- sowie Arm- und Kopfschmuck. Ihr Gesicht ist dem Betrachter frontal zugewendet, ihr Blick schweift allerdings leicht ab.

Provenienz

Der im Bundesarchiv Koblenz archivierte Schriftverkehr zwischen der Kunsthandlung Fischer–Böhler aus München und dem Referenten für den Sonderauftrag Linz, Dr. Reimer, lässt erkennen, dass das in Rede stehende Gemälde zusammen mit seinem Gegenstück, vom Kunsthändler Fischer-Böhler im Jahre 1943 in Italien erworben worden ist. Von dort wurden die Gemälde im August 1943 zum Kaufpreis von insgesamt 55.000, - RM an den Sonderauftrag Linz veräußert.
Fischer-Böhler hatte eine Expertise des Kunstschriftstellers und Kunstkritikers Arthur Roessler aus dem Jahre 1919 für die beiden Waldmüller–Gemälde vorlegen können. Laut seiner Aussage vom 07.05.1951 war ein Dr. Morandetti aus Italien der Verkäufer.

Im Waldmüller - Werkverzeichnis von Rupert Feuchtmüller, erschienen in Wien 1996, ist das Gemälde "Bildnis des Grafen Bethlen" unter der lfd. Nr. 275 mit folgender Provenienz verzeichnet und abgebildet: „Ausstellung 1937 versteigert durch A. Kende, 149. K.A. am 3.und 4. Dez. 1937, Nr. 306. Ein Graf Joh. Bethlén geb. 1791, Hauptmann, später Sekretär der siebenbürg. Hofkanzlei Klausenburg, war im ungar. Landtag“. Im Auktionskatalog ist unter der lfd. Nummer 307 das Gemäldepaar Graf und Gräfin Bethlen verzeichnet. R. Feuchtmüller stützt seine Ausführungen insbesondere auf die Erkenntnisse des österreichischen Kunsthistorikers und Museumsdirektors Bruno Grimschitz, der schon im Jahre1943 ein Waldmüller – Werkverzeichnis herausgegeben hatte.

Frau Gladys Bethlen aus Wien hatte auf Anfrage mitgeteilt, dass die Familie Bethlen bis Kriegsende in Ungarn und in Rumänien lebte und keinen NS-Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt war. Sowohl die Versteigerung des Gemäldes in Österreich im Jahre 1937 als auch der spätere Ankauf in Italien 1943 sind keine Rechtsgeschäfte, deren Zustandekommen auf den nationalsozialistischen Verfolgungsdruck deutscher Dienststellen zurückzuführen sind.

Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an diesem Kunstwerk kann ausgeschlossen werden.

Stand: 2002

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