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Waldmüller, Ferdinand Georg

Empfang der Großmutter

Entstehungsjahr 1860
Technik Öl auf Holz
Maße 57 x 49 cm
Münchener-Nr. 10717
Linz-Nr. 234
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Ferdinand Waldmüller war ein Wiener Maler, der von 1793 bis 1865 lebte. Er war sowohl als Porträtmaler, als auch in der Genre- und Landschaftsmalerei sehr erfolgreich. Der Künstler hinterließ etwa 1200 Ölgemälde.

Das Gemälde zeigt eine Personengruppe vor dem Treppenaufgang eines Hauses. Eine ältere Frau befindet sich dem Betrachter zugewandt in der Mitte des Bildes. Um sie herum stehen vier Kinder und blicken sie an. Das hier in Rede stehende Genrebild ist mit „Waldmüller 1860“ signiert.

Provenienz

In dem von Rupert Feuchtmüller verfassten Werkverzeichnis „F.G. Waldmüller 1793 – 1865“, Wien 1996, ist das Gemälde unter der laufenden Nr. 1049 verzeichnet. Der Titel wird dort mit „Jedes will das Erste sein“, das Entstehungsjahr mit 1862 angegeben. Die Provenienzangaben zum Gemälde finden sich schon im Waldmüller-Werkverzeichnis von Bruno Grimschitz, Verlag Galerie Welz, Salzburg 1957, das Feuchtmüller als Ausgangpunkt nahm. B. Grimschitz gab an, dass das Gemälde im November 1913 im Wiener Kunstsalon von Gustav Pisko (1866-1911) versteigert wurde. (G. Pisko und A. Roessler hatten bereits 1909 ein Waldmüller-Werkverzeichnis verfasst.)

Das in Rede stehende Gemälde soll dann bis 1937 in den Städtischen Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf gewesen sein. Diese Angabe konnte von der Stiftung Museum Kunst Palast nicht bestätigt werden. Allerdings wurde mitgeteilt, dass der Bestand der Kunstsammlungen der Stadt teilweise auch verkauft wurde. Das in Rede stehende Gemälde wurde in einer Ausstellung der Galerie Welz in Salzburg im Jahre 1937, gezeigt.1 Der damalige Käufer des Gemäldes ist nicht bekannt.
Aus der überlieferten Kartei des damaligen „Reichsleiter“ Martin Bormann geht hervor, dass das in Rede stehende Gemälde am 02.12.1938 vom „Reichsamtsleiter“ Erich Schulte-Strathaus in Wien für Bormann erworben wurde, der es dann Hitler zum Geschenk machte. Das Gemälde wurde zusammen mit den bereits vor 1939 in der Sammlung von Hitler befindlichen Waldmüller Gemälden in die Linzer Sammlung aufgenommen und im Band 14 der Fotoalben aufgeführt.

Die Provenienz des in Rede stehenden Gemäldes bleibt teilweise ungeklärt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich das Gemälde in den Jahren 1937/1938 in jüdischem Besitz befunden hat und es sich bei dem Ankauf am 02.12.1938 um einen NS-verfolgungsbedingten Vermögensverlust gehandelt hat.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2011

1 Katalog, lfd. Nr. 43

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