Bürkel, Heinrich
Kuhkauf vor Kohlenmeiler mit Moorsee und Blick auf die Zugspitzgruppe
Entstehungsjahr | 1843 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 63,8 cm x 78,4 cm |
Münchener-Nr. | 10756 |
Linz-Nr. | 144 |
Lost Art-ID | 218885 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Heinrich Bürkel lebte von 1802 bis 1869. Er war ein deutscher Maler des Biedermeier. Bürkel malte hauptsächlich Landschaften und Darstellungen aus dem Volksleben der Alpen.1 Insgesamt schuf er über 1000 Ölgemälde, und in seinem Nachlass fanden sich nach seinem Tod etwa 6000 Zeichnungen.
Das hier interessierende Gemälde zeigt links die Gebirgsgruppe. Im Vordergrund ist ein Gewässer mit einem Boot zu sehen. Die Meiler befinden sich auf der rechten Bildseite. Links vor diesen erfolgt der Kauf.
Das Gemälde ist mit "H.Bürkel 1843" signiert und datiert.
Provenienz
aus dem Bestand der Galerie Almas-Dietrich, München | |
für den "Sonderauftrag Linz" erworben, Vorbesitzer: Familie des Künstlers2 |
Der Property Card kann lediglich entnommen werden, dass sich das hier interessierende Gemälde früher in der Münchener Galerie Almas-Dietrich befand und von dort für den „Sonderauftrag Linz“ erworben wurde.3
Die neuerlichen Recherchen ergaben, dass das in Rede stehende Gemälde laut Aussage der Galeristin Frau Almas-Dietrich aus dem Besitz der Familie Bürkel stammte.4
Bei der systematischen Durchsicht von rund 1100 Auktionskatalogen aus der Zeit 1933-1945 konnte das Gemälde nicht identifiziert werden.5
In der Literatur zu dem Künstler Heinrich Bürkel ließ sich das Gemälde als "Viehhandel vor Kohlemeilern" in dem Werkkatalog von Bühler/ Krückl von 1989 mit dem Hinweis ,,Privatbesitz" und in dem von Luigi von Bürkel (1877-1946), dem Enkel des Malers, von 1940 nachweisen.6
Seit wann sich das Gemälde bereits bei der Galeristin Almas-Dietrich befand und wann es von dort für die Sammlung Linz erworben wurde, ließ sich aufgrund von weitgehend fehlenden Geschäftsunterlagen nicht klären.7 Eine Liste vom 9.3.1949 zur Identifikation von Gemälden für die "Sammlung Linz", die durch Almas-Dietrich erworben wurden, führt nach Linz-Nummern sortiert, insgesamt 7 Gemälde von Heinrich Bürkel auf.8 Darunter befindet sich auch die Linz-Nr. 144. Laut Eintrag stammen alle 7 Gemälde ,,from family Bürkel". Für einen NS-verfolgungsbedingten Entzug gibt es demnach bei diesen Verkäufen zunächst keinen Anhaltspunkt. Die Angabe auf der Restitutionskartei, dass das Gemälde laut Aussage von Almas-Dietrich am 9.3.1949 ,,aus deutschem Besitz" stammt,9 konnte somit noch konkretisiert werden. Unklar bleibt, ob das Gemälde womöglich seit der Entstehungszeit in Familienbesitz war. Dies erscheint allerdings als eher unwahrscheinlich, da wie auch bei den übrigen in der Liste aufgeführten Gemälden von Bürkel verschiedene weitere Provenienzangaben erwähnt werden.
Zusammenfassend ergab sich nach den neuerlichen Recherchen, dass dieses Gemälde laut Aussage von der Galeristin Almas Dietrich aus dem Besitz der Familie Bürkel stammte und dann über sie an den "Sonderauftrag Linz" verkauft wurde. Weiter belegen ließ sich diese Angabe allerdings bislang nicht.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.
Stand: 2010
1 de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Bürkel
2 Karteikarte BADV zu Mü-Nr. 10756
3 Karteikarte BADV zu Mü-Nr. 10756
4 BArch, B 323/331, Kunsthändler A-J, Bl. 90-92 "Identification of Linz pictures acquired from Almas Dietrich", siehe Linz No. 125, 136, 138, 140, 144, 145, 149
5 Auswahl von Auktionskatalogen im Kunsthistorischen Institut, Universität zu Köln, Durchsicht während der EDV-Erfassung für den Kölner UniversitätsGesamtkatalog (KUG).
6 Buhler, Hans-Peter/ Albrecht Krückl: Heinrich Bürkel mit Werkvezeichnis der Gemälde. München 1989, S. 252, Nr. 249, Abb.: von Bürkel, Luigi, Heinrich Bürkel, München 1940, S. 140, Nr. 319, K.H ,,Almas" Galerie München; Thieme/ Becker, Leipzig 1911, S. 197.
7 Siehe auch BAch, B 323/ 12, Erwerbungen im Auftrag Martin Bormanns zwischen 1937-1944, Provenienzforschung des Central Collecting Point München und der Treuhandverwaltung; B 323/ 158, Kunstankäufe der Reichskanzlei ("Führerankäufe") beim Haus der Kunst in München und bei der Kunsthandlung Maria Dietrich (Galerie Almas), München, Laufzeit 1937 - 1944.
8 BArch, B 323/ 331, Kunsthändler A-J, Bl. 90-92, "Identification of Linz pictures acquired from Almas Dietrich", siehe Linz Nr. 125, 136, 138, 140, 144, 145, 149.
9 Karteikarte - Restitutionskartei, BArch., B 323/ 664.