Catel, Franz
Grotte mit betendem Mönch bei Amalfi (La grotta del convento dei cappuccini di San Francesco presso Amalfi)
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 45 x 55,5 cm |
Münchener-Nr. | 1714 |
Linz-Nr. | 960 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: links vor einem Marienbild ein betender Mönch; Blick aus der Grotte auf die Stadt; im Hintergrund Berge und rechts das Meer.
Zu Catel gibt es bedauerlicherweise kein Werkverzeichnis. Die Veröffentlichung von Andreas Stolzenburg aus dem Jahr 2007 enthält mehrere Fassungen des Motivs.1
Provenienz
Aus München oder von Dr. Martens, Bremen | |
Eugen Brüschwiler, München | |
Nach 1939 | Sammlung „Sonderauftrag Linz“ |
Die TVK München ermittelte, dass Dr. Martens, Bremen, das Gemälde an die Kunsthandlung E. Brüschwiler, München, verkaufte (Auskunft Brüschwiler 14.3.1951). Von dort aus wurde es für den „Sonderauftrag Linz“ erworben.
Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:
Eugen Brüschwiler sagte 1951 aus, dass er das Gemälde von Dr. Martens, Bremen erworben habe.2 1949 hatte er mitgeteilt, dass er das Gemälde „aus München“ erworben hatte.3 Dr. Friedrich-Adolf Karl Martens (1907-1943) war für die Bremer Werkschau GmbH, der Vorgängerin der Böttcherstraßen GmbH, Abteilung „Galerie für Alte Kunst“, tätig. Darüber hinaus arbeitete er in der Zeit von 1940 bis etwa 1943 für die „Alte Deutsche Kunst GmbH“, einer Tochter der Bremer Werkschau GmbH. Nach Auskunft des Archivs der Böttcherstraße GmbH Bremen wurde das Gemälde Catels aber nicht über diese Kunsthandlung gehandelt. Dr. Martens könnte also als Vermittler aufgetreten sein. Nach 1939 erwarb der „Sonderauftrag Linz“ das Gemälde von Eugen Brüschwiler zu einem unbekannten Preis.
Eugen Brüschwiler hatte bereits 1916 gemeinsam mit seinem Bruder August eine Kunsthandlung in München eröffnet, die überwiegend Kommission betrieb und unter dem Namen „Gebrüder Brüschwiler“ betrieben wurde.4 In Freiburg existierte ein ähnlich lautendes Geschäft, das aber der Mutter und der Schwester Eugens gehörte. Im April 1931 schied Dr. August Brüschwiler aus dem Münchner Geschäft aus und Eugen wurde Alleininhaber der Kunsthandlung.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft. Ein NS-verfolgungsbedingter kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2010
1 Andreas Stolzenburg, Franz Ludwig Catel (1778-1856), Rom 2007, S. 102f.
2 Dieses Dokument konnte im Bestand BAK, B 323 nicht mehr ausfindig gemacht werden.
3 BArch Koblenz, B 323, Nr. 331; Aussage Brüschwiler 4.3.1949.
4 BWA, K1, XVA, 10c, 89. Akt, Fall 40.