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Peschel, Karl Gottlieb

Joseph wird von seinen Brüdern verkauft

Entstehungsjahr 1831
Technik Öl auf Leinwand
Maße 107 cm x 135 cm
Münchener-Nr. 1763
Linz-Nr. 2276
Lost Art-ID 219243
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt in der Mitte den weinenden, kleinen Joseph, dessen Hand ein alter Mann hält. Links befindet sich ein Jüngling. Darum herum ist eine Gruppe von Männern (die Brüder) dargestellt. Hinter der Gruppe sind zwei Kamele zu sehen, auf einem reitet eine Frau. Im Hintergrund ist eine Hügel- und Gebirgslandschaft abgebildet.

Provenienz

Zeittafel
1898Sammlung Joshua Hardey (Healey) Riley, Dessau
Privatbesitz
20. Mai 1941Hans Hartig, Berlin
von Hans Hartig, Berlin als „aus Privatbesitz“ für 2.800 Reichsmark angeboten; am 23. Juli 1941 aus Dresden an ihn zurückgesandt
5. Mai 1942aus der „Führerwohnung“ in Berlin in München eingetroffen

Im Boetticher wird das Gemälde unter der Nr. 6 gelistet. Als Eigentümer wird Riley, Dessau angegeben.1

Joshua Riley stammte ursprünglich aus England und betrieb von 1830 bis 1836 in Dessau eine Wollkämmerei.2

Er wurde am 16. Oktober 1802 in Bermondsey, London geboren, war später mit Martha Addison verheiratet und verstarb 1875. Ihre Kinder wurden in Magdeburg und Berlin geboren. 1844 wohnte die Familie in der Köpenicker Straße 39. Als Beruf Rileys wurde Bankier angegeben. 3 Das Bankgeschäft als auch die Wohnung sind nur bis 1850 im Berliner Adressbuch angegeben.

Am 20. Mai 1941 bot der Berliner Antiquitätenhändler Hans Hartig das Gemälde Peschels Herrn Dr. Posse zum Verkauf an.4

Hartig schrieb, dass es ihm aus Privatbesitz angeboten wurde. Das Gemälde wurde nach Dresden geschickt, aber nicht für den „Sonderauftrag“ erworben. Auf der Karteikarte der Treuhandverwaltung ist vermerkt, dass es aber ein Jahr später aus der Berliner Wohnung Adolf Hitlers nach München geschickt wurde. In den Unterlagen des „Sonderauftrags Linz“ sind keine Dokumente über den Ankauf des Gemäldes zu finden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle hier bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2008

1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, erster Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 239.
2 Schreiben des Stadtarchivs Dessau vom 17. Januar 2008.
3 Adressbuch von Berlin.
4 BAK B323, Nr. 135, Blatt 92 ff.

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