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Lampi der Ältere, Johann Baptist

Damenbildnis (Theresia von Wohlleben, geb. Schober )

Entstehungsjahr 1801
Technik Öl auf Leinwand
Maße 72 x 60 cm
Münchener-Nr. 11186
Linz-Nr. 442 / 393
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der österreichische Maler Johann Baptist von Lampi der Ältere, eigentlich Johann Baptist Lamp, wurde am 31. Dezember 1751 in Romeno, Trient, geboren und verstarb am 11. Februar 1830 in Wien. Er war zu seiner Zeit einer der beliebtesten Porträtmaler des europäischen Hochadels.

Das Portrait ist signiert und datiert mit "Eques de Lampi pinxit 1801"

Provenienz

Zeittafel
vor 1920Privatbesitz, Wien
13.10.1920Leo Schidlof's Kunstauktionshaus, Wien
verm. Ende 1938 Deutsches Reich, "Sonderauftrag Linz"

Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut in München konnte zur Provenienz des Gemäldes nichts ermitteln.

Die erneute Recherche zur Provenienz des als „Damenbildnis“ im Bestand der ehemaligen Treuhandverwaltung von Kulturgut verzeichneten Gemäldes ergab, dass es sich bei der Dargestellten um Frau Theresia von Wohlleben, geb. Schober handelt. Theresia von Wohlleben war die Gattin des Wiener Bürgermeisters Stephan von Wohlleben, der von 1804 bis 1823 dieses Amt bekleidete.1 Das Porträt des Stephan von Wohlleben, das in gleicher Größe im Jahre 1801 gemalt wurde und sich ebenfalls im Besitz der Bundesrepublik Deutschland befindet, bildet das Gegenstück zum Damenbildnis.

Eine Untersuchung der Rückseiten erbrachte keine neuen Erkenntnisse bezüglich der Herkunft der Gemälde. Eine Rückgabe der Bilder im Rahmen der Äußeren Restitution war entsprechend einer Auskunft des Bundesamtes für Äußere Restitution von Seiten der Republik Österreich nicht beantragt worden. Die Kommission für Provenienzforschung beim Bundesdenkmalamt in Wien übersandte auf Anfrage eine Liste mit den 1938/39 für die Ausfuhr gesperrten Bildern von J.B. Lampi d. Ä. Unterlagen bezüglich eines Ausfuhrantrages oder eines Rückstellungsgesuches bezüglich der in Rede stehenden Gemälde wurden keine ermittelt.

Im Bundesarchiv in Koblenz konnten ebenfalls keine Unterlagen zur Herkunft der Gemälde ermittelt werden. Einzig die Höhe der Linz–Nummer weist darauf hin, dass die Gemälde Ende 1938 in den Bestand der für das geplante Museum in Linz vorgesehenen Gemälde und damit in den Besitz des Deutschen Reiches gelangt waren.

Weitere Recherchen ergaben, dass das Gemälde unter dem Titel "Portrait einer Dame" in der Versteigerung "Sammlung Jäger nebst Beiträgen aus Privatbesitz: Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts" vom 11. bis 13. Oktober 1920 im Kunsthaus Leo Schidlof's in Wien für einen Schätzpreis von 100.000 Kronen angeboten wurde.2 Das Gemälde ist im Katalog abgebildet. Es kann jedoch nicht bestätigt werden, dass es aus der Sammlung Jäger stammt, da auch Kunstwerke aus anderem Privatbesitz in der Auktion angeboten wurden. Des Weiteren wurde dort das "Portrait eines Wiener Patriziers" von Johann Baptist Lampi d.Ä. angeboten, das der Mü-Nr. 9463 entspricht.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2017

1 Spätbarock und Klassizismus, Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel, bearbeitet von Stefanie Heraeus, Staatliche Museen Kassel 2003.
2 Leo Schidlof, Kunsthaus Wien, Auktionskatalog Lot 52 "Portrait einer Dame" in der Auktion "Sammlung Jäger nebst Beiträgen aus Privatbesitz: Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts, Miniaturen, Aquarellporträts, Antiquitäten und Teppiche ; Versteigerung 11. bis 13. Oktober 1920, http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schidlof1920_10_11/0030.

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