Gauermann, Friedrich
Aufziehendes Gewitter bei Zell am See mit heimkehrenden Bauern
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 87 x 110 cm |
Münchener-Nr. | 11385 |
Linz-Nr. | 195 |
Lost Art-ID | 218998 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde „Aufziehendes Gewitter“ ist in Öl auf Holz ausgeführt und hat die Maße 87 x 110 cm. Es befindet sich derzeit zu Ausstattungszwecken im Auswärtigen Amt.
Provenienz
Friedrich Gauermann lebte in der Zeit von 1807 bis 1862. Er trat als Landschafts- und Tiermaler in der österreichischen Biedermeierzeit hervor.
Aus dem „Einnahmenbuch“ des Künstlers ist ersichtlich, dass das signierte Gemälde im Jahre 1942 für Herrn Konrad Graf in Wien ausgeführt wurde. Gauermann beschreibt dort sein Gemälde wie folgt:“ Landleute eilen von der Feldarbeit dem Orte zu, einige sitzen auf dem Leiterwagen, Kühe und Schafe folgen. Der Weg zieht sich an dem Ufer des Sees hin nach dem Dorfe. Über den fernen Schneegebirgen geht ein Gewitter nieder. Der See ist ziemlich bewegt, ein alter Fischer bindet einen Kahn an einen Strauch. Rechts stehen Eichen in denen ein mächtiger Wind sichtbar ist. Links im Vordergrund ein dürrer Baum mit einem Heiligenbild“.1 Im Werkverzeichnis von Feuchtmüller2 ist das Gemälde unter der lfd. Nr. 199 abgebildet und beschrieben. Die Provenienz wird mit Graf angegeben, der das Gemälde beim Künstler für 400 Gulden erworben hatte.Laut Boetticher, Malerwerke der 19. Jahrhunderts,3 kamen die Gemälde der Sammlung Graf im Jahre 1872 in die Galerie Gsell in Wien und wurden dort versteigert.
Laut den Ermittlungen der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut München gelangte das in Rede stehende Gemälde aus der Wiener Sammlung Graf in die Galerie Gsell und dann zu deren Nachfolger Galerie Oelzelt. Das Gemälde wurde im Wiener Kunstverein im Jahre 1890 ausgestellt.
Auf welche Weise das Gemälde in den Bestand des Sonderauftrages Linz gelangte, ist nicht bekannt. Die Linz-Nummer 195 weist darauf hin, dass es vor August 1938 durch das Deutsche Reich erworben wurde. Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2007
1 Wolfgang Krug, Friedrich Gauerbach 1807-1862, Wien, München 2001
2 Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann, Rosenheim 1987
3 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19.Jhds. 1891-1901