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Meyerheim, Paul Friedrich

Stillleben mit toter Elster

Entstehungsjahr 1863
Technik Öl auf Leinwand
Maße 57,5 x 47,5 cm
Münchener-Nr. 11714
Linz-Nr. 2944
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt eine Elster, die an einem Bein aufgehängt ist. Rechts liegt ein kleiner toter Vogel. Beide Vögel sind auf einem mit einer Decke belegten Tisch dargestellt. Das Gemälde ist mit "Paul Meyerheim/1863" bezeichnet.

Das Gemälde ist nicht im Boetticher aufgeführt und in der Bilddokumentation des Zentralarchivs der Staatlichen Museen Berlin und im Archiv der Münchner Kunsthandlung D. Heinemann nicht ermittelbar.1

In den Katalogen zur Meyerheim-Ausstellung Berlin 1910 und zur Versteigerung des Nachlasses von Meyerheim, die bei Lepke, Berlin auf drei Auktionen am 14.-15. März1916, 21.-22. März 1916 und am 01.-02. April 1919 stattfand, war das hier zu untersuchende Gemälde nicht zu ermitteln.

Provenienz

Zeittafel
unbekannt
29. Juni 1943Kunstausstellung Gerstenberger, Chemnitz
Nach 29. Juni 1943Sammlung „Sonderauftrag Linz“

Die TVK München ermittelte, dass das Gemälde am 29.6.1943 für den „Sonderauftrag Linz“ von der Kunstausstellung Gerstenberger, Chemnitz für RM 12.000 erworben wurde.

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:

Das Gemälde Meyerheims wurde im Juni 1943 von der Kunstausstellung Gerstenberger GmbH, Chemnitz zusammen mit einem Geflügelstilleben von Frans Ykens (Linznummer 2983, Mü-Nr. 1717) erworben.2

Die Kunsthandlung Gerstenberger wurde 1847 als Papierhandlung in Chemnitz gegründet, 1902 wurde eine Abteilung für Kunsthandel eingerichtet. Die Kunsthandlung bestand bis 1951, in diesem Jahr verließ der Eigentümer Wilhelm Großhenning die DDR und ging nach Düsseldorf. Sowohl im Staatsarchiv als auch im Stadtarchiv Chemnitz sind keine Quellen der Kunsthandlung zu ermitteln.
Die Rechnung der Kunstausstellung Gerstenberger GmbH an den „Sonderauftrag Linz“ vom 29. Juni 1943 führt als Kaufpreis für das Meyerheim-Gemälde RM 12.000 und für den Ykens RM 20.000 auf. Diese Summen wurden auch angewiesen. Ob die beiden Gemälde aus einer Sammlung kamen, bleibt Spekulation.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust lässt sich bei diesem Gemälde daher nicht ausschließen. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2011

1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, dritter Band von 4 Bänden, Dresden,1891-1901, S. 47ff.
2 Rechnung vom 29. Juni 1943, BArch Koblenz, B323 Nr. 100.

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