Navigation und Service

Lievens, Jan

Mädchen bei der Wahrsagerin

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 74,5 x 102 cm
Münchener-Nr. 12857
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der niederländische Maler Jan Lievens lebte in der Zeit von 1607 bis 1674. Er war ein Zeitgenosse Rembrandts und arbeitete in den Jahren 1625 bis 1631 intensiv mit Rembrandt in der Stadt Leiden zusammen. Das Gemälde im Bundesbesitz ist offensichtlich nur eine Kopie des originalen Gemäldes, das sich in der Gemäldegalerie Berlin befindet. Es ist dort unter dem Titel „Eine wahrsagende Zigeunerin“ ausgestellt und befindet sich im Eigentum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Das originale Gemälde des Künstlers gelangte nach dem Tode Willems III. von Oranien durch Erbschaft an Friedrich I. König in Preußen. Es wurde dann im Jahre 1742 nach Berlin gebracht und befand sich dort in den königlichen Schlössern. Bereits im Jahre 1829 gelangte es in die Bestände der Gemäldegalerie. Dem Katalog der Gemäldegalerie Berlin ist weiter zu entnehmen, dass das originale Kunstwerk die Maße 161,6 x 142,3 cm besitzt, während die kleinere Kopie in Bundesbesitz nur 74,5 x 102 cm misst.

Provenienz

Das Gemälde im Bundesbesitz zählt zu einer Reihe von Kunstwerken, die in den Jahren 1942 und 1943 zur Ausstattung für das Deutsche Schloss in Posen von Privatpersonen angekauft wurden. Offenbar wurde es schon damals als Werkstattarbeit angesehen, denn der Kaufpreis betrug lediglich 8.000,- RM. Im Bundesarchiv Koblenz sind Listen überliefert, die den Künstler, den Titel des Kunstwerkes, den Verkäufer und den Kaufpreis beinhalten. Das Gemälde „Mädchen bei der Wahrsagerin“ wurde demnach am 27.03.1942 von Herrn Henry C. Vollert, München, Tengstraße 35/4, veräußert. In der Rechnung ist das Gemälde als Arbeit der Werkstatt Jan Lievens ausgewiesen Die vom Verkäufer unterschriebene Rechnung an den Reichsstatthalter des Warthegaues, liegt hier in Ablichtung vor. Zwar konnte Näheres über Herrn Vollert nicht mehr in Erfahrung gebracht werden, jedoch liegen keine Anhaltspunkte für einen verfolgungsbedingten Verkauf des Gemäldes vor.

Stand: 2006

Kontakt

Bei Fragen und Anregungen nutzen Sie bitte unser Kontaktformular

Zum Kontaktformular