Navigation und Service

Bruecke, Wilhelm

Römischer Palasthof

Entstehungsjahr 1851
Technik Öl auf Leinwand
Maße 27,5 x 41,5 cm
Münchener-Nr. 13281
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Maler Wilhelm Brücke wurde 1800 in Stralsund geboren. Er studierte an der Kunstakademie Berlin und ging dann 1829 nach Rom. W. Brücke trat als Architektur – und Landschaftsmaler hervor, der ab 1834 als freischaffender Maler wieder in Berlin lebte, wo er 1874 starb.

Das Gemälde „Römischer Palasthof“ ist signiert und datiert. Es entstand im Jahre 1851 vermutlich auf der Grundlage einer der zahlreichen in Italien angefertigten Zeichnungen des Künstlers. Das Gemälde in Öl auf Leinwand mit den Maßen 27,5 x 41,5 cm befindet sich beim Leihnehmer.

Provenienz

Es war Teil der Privatsammlung des Kunsthändlers Hans Carl Krüger, wurde dann mit einer Versteigerung am 12. und 13.05.1942 bei H.W. Lange an die Galerie Ernst Arnold verkauft. Bereits am 23.05.1942 gelangte es in Reichsbesitz. Es wurde von Prof. Michaelis für die Ausstattung von Schloss Posen für 920, - RM erworben und erhielt die Inventarnummer P32/V. Prof. Michaelis war zum Reichsstatthalter im Warthegau ernannt worden und damit beauftragt das Deutsche Schloss in Posen (Posznan) auszustatten.

Der Kunsthändler Hans Carl Krüger war seit dem Jahre 1900 Mitinhaber der Berliner Firma Rudolph Lepke’s Kunst –Auctions – Haus. Rudolph Lepke hatte die Firma 1869 gegründet. Er war bereits im Jahre 1904 verstorben. Mitinhaber der Firma waren auch die Brüder Gustav und Dr. A. Wolffenberg. Wegen ihrer jüdischen Abstammung waren sie gezwungen zum 31.12.1935 aus der Firma auszuscheiden. Die Tätigkeit als Kunsthändler war seit Einführung des Reichskulturkammergesetzes vom 22.09.1933 nur noch Mitgliedern der Reichskulturkammer erlaubt. Mitglied konnte aber nur sein, wer nicht als Jude nach den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 galt. Es sei denn er besaß eine Ausnahmegenehmigung (vgl. J. Walk „Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat“, C.F.Müller Verlag Heidelberg, 1996, Abschn. I, Rnd.Nr. 248, 282).

Eine Anfrage beim Bundesarchiv Berlin nach Hans Carl Krüger ergab, dass eine rassische Verfolgung von Krüger ausgeschlossen werden kann, da er laut einem Schreiben vom Landesleiter der Reichskammer für bildende Künste vom 29.06.1939 „arischer“ Abstammung war.

Eine politische Verfolgung von Herrn Krüger, die zu einem Verkauf des Gemäldes geführt haben könnte, kann ebenfalls ausgeschlossen werden. Es liegen Unterlagen vor, die ihn noch im November 1943 als „Betriebsführer“ seiner Kunsthandlung ausweisen. Er ist im Jahre 1949 verstorben.

Im Katalog der Auktion bei H.W. Lange in Berlin ist als Einlieferer des in Rede stehenden Gemäldes „Kr., Berlin“ verzeichnet.

Wann, von wem und unter welchen Umständen das in Rede stehende Gemälde in die private Sammlung des Kunsthändlers H.C. Krüger gelangte, konnte bislang nicht ermittelt werden. Mithin ist ein früherer verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem Gemälde nicht auszuschließen.

Stand: 2010

Kontakt

Bei Fragen und Anregungen nutzen Sie bitte unser Kontaktformular

Zum Kontaktformular