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Roos, Johann Heinrich

Lagernde Herde mit Hirten

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 65 cm x 81,5 cm
Münchener-Nr. 13379
Linz-Nr. Keine
Lost Art-ID 219116
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Johann Heinrich Roos lebte von 1631 bis 1685. Er war ein deutscher Maler und Graphiker und gilt als einer der bedeutendsten Tiermaler des ausgehenden 17. Jahrhunderts.1

Das Gemälde „Lagernde Herde mit Hirte“ ohne Jahresangabe und Signatur hat die Maße 65 x 81,5 cm.

Das Werk zeigt vorn links eine liegende Gruppe mit Ziegen und einem Schaf. Rechts sitzt der Schäfer auf Steinen (Seitenansicht). Er trägt eine rote Hose, blaue Weste, einen Hut und ist auf einen Stock gestützt. In der Bildmitte liegend sind zwei braune Kühe, vier Schafe und eine Ziege dargestellt. Dahinter befinden sich Felsen mit Bäumen. Das Werk wurde vorwiegend in Brauntönen gefertigt.

Provenienz

Zeittafel
 früher im Eigentum eines Herrn Hermann Weingärtner aus München 
am 14.05.1943 von dort an die Galerie Zinckgraf/ München 
am 19.05.1943 von dort zusammen mit Mü Nr. 13400 für 9.500,- RM an Schloss Posen (P86/IIIb) verkauft2

Auf der zugehörigen Karteikarte des CCP München ist zur Herkunft des Werkes vermerkt, dass es von Hermann Weingärtner/ München am 14.05.1943 an die Galerie Zinckgraf/München verkauft wurde und von dort am 19.05.1943 für 9.500,- RM an das Schloss Posen (P 86/IIIb) (zusammen mit Mü: 13400) weiterveräußert wurden.3

Bei den hiesigen Recherchen bei/beim Stadtarchiv München, Staatsarchiv München, Bundesarchiv Dienststelle Berlin und Koblenz, Bayerischen Wirtschaftsarchiv München, den hiesigen Rückerstattungsarchiven, der Bundeszentralkartei Düsseldorf konnten keine weiterführenden Erkenntnisse zur Provenienz des og. Gemäldes gewonnen werden.

Es konnte lediglich ermittelt werden, dass Herr Hermann Weingärtner in der NS-Zeit in München lebte. Er wurde am 29.10.1884 in Stuttgart geboren. Auf seiner Meldekarte war "Kaufmann" angegeben.

Auf der Rückseite des Gemäldes befindet sich noch ein Aufkleber der Galerie Zinckgraf mit der Galerie-Nummer "21546".
Der Kunsthändler Zinckgraf war bereits vor 1938 Mitarbeiter der Galerie Th. Heinemann und wurde 1938 zum "Ariseur" des Unternehmens.4
In der Online-Datenbank der Galerie Heinemann ist das og. Gemälde allerdings nicht verzeichnet.

Das og. Gemälde wurde seinerzeit für die Ausstattung des Schloss Posen erworben. Nach der Besetzung Polens 1939 beauftragte Adolf Hitler seinen Chefarchitekten Albert Speer mit dem Ausbau des Posener Schlosses im annektierten Reichsgau Wartheland zu einer repräsentativen „Führerresidenz“. Ab Frühjahr 1940 begannen die aufwändigen Umgestaltungen des Gebäudes, das zugleich als Amtssitz für den Reichsstatthalter und Gauleiter Arthur Greiser gedacht war. Vorgesehen waren außerdem private und repräsentative Räume für Hitler und seine Gäste. Für die Innenausstattung und den Einkauf von Möbeln und Kunstwerken war der Münchner Innenarchitekt Heinrich Michaelis verantwortlich. Sämtliche Kunstankäufe wurden über ihn in München abgewickelt.5 Die zwischen 1942 und 1944 für die Residenz erworbenen Gemälde wurden allerdings nicht mehr nach Posen transportiert, sondern 1944 nach Bad Aussee ausgelagert.6

Die Provenienz des og. Gemäldes konnte nicht abschließend geklärt werden.

Stand: 2006

1 de.wikipedia.org/wiki/Johann_Heinrich_Roos
2 Karteikarte BADV zu Mü-Nr. 13379
3 Karteikarte BADV zu Mü-Nr. 13379
4 heinemann.gnm.de/
5 Dietsche; Schwendemann 2003.
6 Eichhorn 2003, S. 215f.

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