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Unbekannt, Türkei, Anfang des 20. Jahrhundert

Teppich - Savonnerie

Entstehungsjahr 20. Jahrhundert
Technik Knüpftechnik aus Wolle
Maße 11 x 7,50 m
Münchener-Nr. 13642
Linz-Nr. 1457
Lost Art-ID 219149
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Provenienz

Der hier interessierende Teppich wurde von den Experten der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut als „Savonnerie“ eingestuft. Eine im Jahre 1604 auf Betreiben des französischen Königs Henri IV. gegründete Teppichmanufaktur zog 1628 in eine stillgelegte Seifensiederei (Savonnerie) in Paris. Die dort nach türkischer Knüpftechnik hergestellten Teppiche wurden unter der Bezeichnung „Savonnerie“ weltbekannt. Die Muster der Teppiche strahlten bis in den Orient aus und beeinflussten wiederum die türkische Teppichproduktion. Der den Teppich im Jahre 2001 begutachtende Sachverständige der Berliner Industrie- und Handelskammer gibt als Herstellungsland Türkei an und schreibt in seinem Gutachten „Das Stück ist im Stil der Savonnerie-Teppiche geknüft, wie sie im 17.Jahrhundert in Frankreich gefertigt wurden.“ Die Herstellung erfolgte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Der riesige Teppich aus Wolle hat die Maße 11m x 7,50 m. Er befindet sich seit Jahren im BADV-Depot. Eine Etikette konnte bei dem eingerollten Teppich nicht entdeckt werden. Ob der Teppich in der türkischen Stadt Izmir, frühere griechische Bezeichnung Smyrna, hergestellt wurde, kann so nicht ermittelt werden. (Im Übrigen wurden Smyrna-Teppiche mechanisch ab der Mitte des 19. Jahrhundert auch in Deutschland produziert.) Der Teppich wurde am 31.01.1941 aus der Kunsthandlung Abels über die Münchener Kunsthändlerin Frau Maria Almas Dietrich an das Deutsche Reich verkauft. Der Kaufpreis ist mit 18.000, - RM angegeben. Die 1919 von Wilhelm und Hermann Abels gegründete Kunsthandlung war im Jahre 1943 wegen Kriegseinwirkungen nach Dresden umgezogen und wurde später wieder in Köln fortgeführt. Geschäftsunterlagen der Firma aus der Vorkriegs- und Kriegszeit haben sich keine erhalten. Deshalb lässt sich nicht mehr ermitteln wann und von wem die Galerie den Teppich erwarb. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust lässt sich deshalb nicht ausschließen.

Stand: 2013

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