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Pechstein, Max

Dame vor einem Spiegel

Entstehungsjahr 1922
Technik Aquarellmalerei auf Papier
Maße 69 x 53 cm
Münchener-Nr. 19941/2
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Maler Max Pechstein lebte von 1881 bis 1955. Er war ein Vertreter des Expressionismus und erhielt deshalb in der Zeit der Herrschaft des NS-Regimes Malverbot. Das in Rede stehende Aquarell ist signiert und datiert mit „M.H. Pechstein 1922“. Es hat die Maße 69 x 53 cm. Seit 1967 befindet es sich beim Leihnehmer. Zur Provenienz ist dort nichts bekannt. Die Untersuchung der Rückseite führte zu keinen neuen Erkenntnissen.

Provenienz

Das Gemälde befand sich zum Ende des Krieges im Kunstlager des so genannten ERR im Kloster Buxheim. Der Einsatzstab Reichsleiters Rosenberg, eine Unterorganisation der NSDAP, war eine Kunstrauborganisation, die wertvolle Kunstwerke in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten Europas, insbesondere in Frankreich und in der Sowjetunion, beschlagnahmte und nach Deutschland verbrachte. Das Depot in Buxheim war 1943 für den ERR eingerichtet worden Die dort lagernden Kunstwerke gelangten nach der Auflösung in den CCP nach München.

Anfragen bei dem Sohn des Künstlers und bei verschiedenen mit dem Werk des Künstlers vertrauten Kunsthistorikern ergaben keine Erkenntnisse bezüglich des Voreigentümers.
Einen Antrag der Anwälte der Erben nach Hugo Simon mit der Bitte um Restitution des Aquarells wurde abgewiesen, da sich in den einschlägigen Rückerstattungsakten kein Hinweis auf die frühere Eigentümerstellung von Hugo Simon an dem in Rede stehenden Kunstwerk ergeben hat. Hugo Simon war ein deutscher Bankiers jüdischer Abstammung, der nach Frankreich emigriert war und seine Kunstsammlung zunächst in das Ausland retten konnte, bevor sie dann im Jahre 1940, nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Paris, beschlagnahmt wurde.
Für ein zweites Gemälde von Pechstein im Bundesbesitz, das sich ebenfalls im Depot des ERR befunden hatte, blieb die Provenienz bislang ebenfalls ungeklärt.
Der Auffindort des Gemäldes im Depot des ERR läßt vermuten, dasss das in Rede stehende Gemälde seinem früheren Eigentümer NS-verfolgungsbdingt entzogen wurde.

Stand: 2010

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