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Blechen, Carl

Mühlental von Amalfi

Entstehungsjahr um 1830
Technik Öl auf Leinwand
Maße 74,4 x 99,4 cm
Münchener-Nr. 20037
Linz-Nr. 3904
Lost Art-ID 565894
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Künstler des Werkes ist der deutsche Maler Carl Blechen (1798–1840).1

Das Landschaftsbild zeigt ein Motiv aus Amalfi. Im Zentrum ist ein Fluss mit Mühlengebäude. Das felsige Flussufer ist üppig bewachsen. Im rechten Vordergrund führt eine Steintreppe zum Wasser herab. Dahinter befindet sich eine Wiese mit mehreren Bäumen, die über den oberen Bildrand hinausragen. Hinter der Mühle sind Berge sowie ein Stück blauer Himmel zu sehen.

Als weitere Werktitel sind „Das Mühlental bei Amalfi“2, „Mühle an Bergbach“3, „mountain- landscape with torrent“4, „Mühle im Tal von Amalfi“5, „Schlucht bei Amalfi“6, „Mühle im Tal zu Amalfi“7 und „Landschaft“8 überliefert.

Das Werk ist weder signiert noch datiert. Eine Entstehungszeit um 1830 wird angenommen.9

Das Werk weist folgende Beschriftungen und Merkmale auf: auf Keilrahmen, verso: oben links in rotem Fettstift: „# 1652 3“ (nicht identifiziert); oben mittig in Rot: „19“ [im Kreis] (nicht identifiziert); oben rechts Fragment eines weißen Etiketts mit blauem Rand [nicht lesbar] (nicht identifiziert); oben rechts in Schwarz: „42“ (Los-Nr. Aukt. 1927); oben rechts in blauer Fettkreide: „20037“ (Mü-Nr.); oben rechts in weißer Fettkreide: „F. T. 1“ (nicht identifiziert); unten mittig in Weiß: „42“ (Los-Nr. Aukt. 1927); unten links in Gelb: „4“ (nicht identifiziert); unten links weißes, vergilbtes Etikett „Das Mühlental bei Amalfi ca 1830 [/] v. Blechen, Carl [/] 1798-1840 [/] Lfd. Nr. 49“ (Objektdaten/nicht identifiziert), darüber runder Stempel „Bundespräsidialamt [/] Bundes[/]eigen[/]tum“ (Provenienznachweis, nach 1945); weißes, vergilbtes blau umrandetes Etikett mit perforiertem Rand „3904“ (Linz-Nr.).

Das Gemälde ist im von Paul Ortwin Rave erstellten Werkverzeichnis der National-Galerie Berlin (1940) unter der Nr. 1122 enthalten und abgebildet.10

[1] Für weitere Hinweise zum Künstler siehe: Paul Ortwin Rave, Blechen, Karl, in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 295. URL: www.deutsche-biographie.de/pnd118511645.html#ndbcontent (17.10.2022).

[2] Etikett auf Keilrahmen.

[3] Bundesarchiv (BArch), Koblenz, B 323/624, Kontrollnummernkartei, Mü-Nr. 20037.

[4] BArch, B 323/673, Bl. 29. Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Mü-Nr. 20037; BArch, B 323/767, „Alte Ministerpräsidentenkartei“, Mü-Nr. 20037.

[5] Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv (SMB-ZA), V/Künstlerdokumentation Carl Blechen, Werkfotografie; Vgl. Guido Kern, Karl Blechen. Sein Leben und sein Werk, Berlin 1911, S. 172, o. Abb.

[6] SMB-ZA, V/Künstlerdokumentation Carl Blechen, Werkfotografie; ebd., Broschüre der Carl Brack & Keller Kunstverlag, G.m.b.H, Berlin, o. D.; Ausst.kat. Die deutsche Jahrhundert-Ausstellung, Königliche Nationalgalerie, Berlin, 1906, Bd. 2, Katalog der Gemälde, S. 28, Nr. 96, o. Abb.

[7] Auk.kat. Gemälde deutscher Meister des XIX. und XX. Jahrhunderts. Sammlung Oskar Skaller, Berlin. Nachlaß Rudolf Philipp Goldschmidt und anderer Privatbesitz, Kunstsalon Paul Cassirer/Hugo Helbing, Berlin, 13.12.1927, S. 21, Los 42, Abb. Tafel XVIII.

[8] National Archives and Records Administration (NARA), Washington, D.C., M1946, Record Group 260, Roll 0140, Munich Central Collecting Point, Linz Museum, Inventory by artist (A-K), URL: www.fold3.com/image/ 273701750 (02.06.2023).

[9] Vgl. Etikett auf Keilrahmen.

[10] Vgl. National-Galerie [Paul Ortwin Rave], Karl Blechen. Leben, Würdigungen. Werk, in der Reihe Denkmäler deutscher Kunst, herausgegeben vom Deutschen Verein für Kulturwissenschaft, Berlin 1940, S. 314, Nr. 1122, und Abb. S.315.

Provenienz

Zeittafel
(…)Ungeklärt
Spätestens ab 1906–1911 „Dr. D. H. Goldschmidt, Berlin“, höchstwahrscheinlich Isaac (gen. Jacques) Heymann Goldschmidt (1842–1911), Berlin, Erwerbsweg ungeklärt
Spätestens ab 13. Dezember 1927–13. November 1938Dr. Eugen Carl Goldschmidt (1878–1938)], Berlin, vermutlich Erbfolge (vermutlich zusammen mit Bruder Dr. Arthur Jacques Goldschmidt (1882–1938))
13. November 1938–11. Oktober 1939Irmgard [Gerty] Leontine Hoeniger, geb. Moor (1914–1939), und Edgar Jacques Moor (1912–1994), Johannesburg/Südafrika, Erbfolge
11. Oktober 1939–2. Juli 1942 / 13. November 1942Edgar Jacques Moor (1912–1994), Johannesburg/Südafrika, später New York/USA, Erbfolge
2. Juli 1942–13. November 1942Höchstwahrscheinlich Geheime Staatspolizei, Beschlagnahme
13. November 1942–5. September 1944Höchstwahrscheinlich Deutsches Reich, Enteignung (Verwaltung und Verwertung durch den Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg)
5. September 1944–Ende April 1945Adolf Hitler („Sonderauftrag Linz“), Ankauf über Versteigerungshaus Hans W. Lange, Berlin
Ende April 1945–19. Februar 1946Unbekannt, Diebstahl aus dem „Führerbau“ in München
19. Februar 1946–10. Juni 1949Amerikanische Militärregierung, Central Collecting Point München, Übergabe von Kriminalpolizei, München
10. Juni 1949–22. Februar 1952Ministerpräsident Bayern, München, treuhänderische Übergabe durch amerikanische Militärregierung
22. Februar 1952–Mai/August 2024Bundesrepublik Deutschland, zunächst in treuhänderischer Verwahrung, 1960 Übernahme aus ehemaligem Reichsvermögen
Mai/August 2024Restitution an den Berechtigten nach Edgar Jacques Moor

 

H. Goldschmidt

Das Gemälde „Mühlental von Amalfi“ wurde 1906 auf der „Deutschen Jahrhundertausstellung“ in der Königlichen Nationalgalerie Berlin gezeigt.11 Im Ausstellungskatalog ist das Werk unter den Titeln „Mühlental bei Amalfi“ (Ausst.kat., Bd. 1) bzw. „Schlucht bei Amalfi“ (Ausst.kat., Bd. 2) verzeichnet und abgebildet. Als Besitzer des Werkes ist „Dr. D. H. Goldschmidt, Berlin“ genannt. Da das Gemälde anschließend [spätestens ab 1927] im Eigentum von Dr. Eugen Carl Goldschmidt (1878–1938) belegt ist, kann als wahrscheinlich gelten, dass es sich bei „Dr. D. H. Goldschmidt, Berlin“ um dessen Vater Dr. Isaac (gen. Jacques) Heymann Goldschmidt (1842–1911) handelt. Dafür spricht auch, dass eine 1911 erschienene Publikation „Dr. H. Goldschmidt“ als Eigentümer für ein Ölgemälde Blechens mit dem Titel „Mühle im Tal von Amalfi“ anführt.12

In dem 1940 erschienenen Werkverzeichnis zu Carl Blechen ist das Gemälde als „Mühlental von Amalfi“ unter der Nummer 1122 aufgenommen und abgebildet.13 Die Provenienzangabe lautet auch hier: „Früher Dr. H. Goldschmidt, Berlin“. Es ist das einzige Werk im Verzeichnis, das diesem (ehemaligen) Eigentümer zugeordnet ist. 

 

Auktion 1927 bei Cassirer / Helbing, Berlin, Einlieferer E. Goldschmidt

Am 13. Dezember 1927 stand das in Rede stehende Gemälde in einer Versteigerung bei Paul Cassirer und Hugo Helbing in Berlin zum Verkauf.14 Im Auktionskatalog ist das Werk unter der Los-Nr. 42 mit dem Titel „Mühle im Tal zu Amalfi“ verzeichnet und abgebildet. Mehrere Kunstzeitschriften berichteten über das Angebot und einen angeblichen Verkauf des Gemäldes.15 Tatsächlich ist ein Verkauf des Gemäldes im Rahmen der Auktion am 13. Dezember 1927 jedoch nicht erfolgt. Aus einem annotierten Exemplar des Auktionskataloges geht hervor, dass das Werk unverkauft blieb und an den Einlieferer zurückging.16 Bei einem Höchstgebot von RM 10.000 hatte das Los nicht das im Vorfeld der Auktion festgelegte Limit in Höhe von RM 11.000 erreicht. Im Katalogteil des annotierten Exemplars ist zudem der Einlieferer der Los-Nr. 42 handschriftlich notiert: „Dr. E. Goldschmidt Berlin W.62 Kurfürstenstr. 114“.17 Aufgrund der Anschrift lässt sich der Einlieferer eindeutig mit dem oben genannten Dr. Eugen Carl Goldschmidt identifizieren, der unter der Adresse gemeinsam mit seinem Bruder Dr. Arthur Jacques Goldschmidt (1882–1938) lebte.18 Bis zu seinem Tod 1911 war auch ihr Vater Jacques Heymann Goldschmidt unter dieser Adresse gemeldet.19

Über Arthur Goldschmidt ist bekannt, dass er den Beruf des Verlegers erlernte und in Philosophie promoviert wurde.20 Sein Bruder Eugen Goldschmidt war Chemiker und ebenfalls in Philosophie promoviert.21 Beide waren jüdischer Konfession und waren in der NS-Zeit etlichen antisemitischen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt.

Ab 1928 bewohnten die Brüder Goldschmidt ein Haus in der Kleinaustr. 10 (bis 1934 Paulstr. 2) in Berlin-Zehlendorf22, das sie zusammen mit ihrer Schwester Henriette [Hetty] Caroline Moor (1887–ca. 1936/37) Ende der 1920er Jahre geerbt hatten23. 1937 bezogen Arthur und Eugen Goldschmidt eine Wohnung in der Württembergischen Straße 36/37, Berlin-Wilmersdorf.24

 

Verfolgungsschicksal der Brüder Arthur und Eugen Goldschmidt und ihr Nachlass

Aufgrund der „Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ vom 26. April 1938 (RGBl. 1938 I. S. 414f.) wurden die Kunstgegenstände im Eigentum von Arthur und Eugen Goldschmidt durch den Kunsthistoriker Walther Heinrich (?-?) in einer Schätzliste vom 18. Juni 1938 (Stand 27. April 1938) erfasst und mit einem Gesamtwert von RM 23.455,- bewertet.25 Unter den aufgeführten Positionen befindet sich ein Carl Blechen zugeschriebenes Werk mit dem Titel „Schlucht bei Amalfi“, bei dem es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um das in Rede stehende Werk handelt. Es wurde von Heinrich mit RM 4.000.- bewertet. Auf der Schätzliste sind die Kunstgegenstände als gemeinsames Eigentum der Brüder Arthur und Eugen Goldschmidt verzeichnet.

Kurz nach den Novemberpogromen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 suizidierten sich Arthur und Eugen Goldschmidt. Sie wurden am 13. November 1938 tot aufgefunden.26 Als Erben traten die beiden Kinder ihrer zuvor verstorbenen Schwester Henriette [Hetty] Moor ein27 – Edgar Jacques Moor (1912–1994) und Irmgard [Gerty] Leontine Hoeniger (1914–1939), geborene Moor, die 1938 bzw. 1936 nach Johannesburg in Südafrika emigriert waren.28  

Der Italiener Paolo Ernesto Lombardo (?-?), ein langjähriger Freund der Familie Moor, übernahm die Verwaltung von Vermögensangelegenheiten der Geschwister Moor in Deutschland nach deren Emigration.29

Die in der Wohnung der Goldschmidts befindliche Ausstattung wurde im Zuge der Testamentsvollstreckung durch den Sachverständigen Dr. Hans Grandke (?–?) (erneut) erfasst und geschätzt. Ein auf den 23. März 1939 datiertes Gutachten verzeichnet insgesamt 947 Positionen.30 Unter der Position 188 findet sich das in Rede stehende Blechen-Gemälde.

Nach dem Tod von Irmgard Hoeniger am 11. Oktober 1939 – sie wurde von ihrem geschiedenen Ehemann erschossen31 – verblieb Edgar Moor als alleiniger Erbe des Nachlasses der Brüder Goldschmidt.32

Eine weitere Auflistung der Einrichtungs- und Kunstgegenstände im Berliner Wohnsitz der Brüder Goldschmidt, die der Testamentsvollstrecker Wilhelm Scholz (1878-?) am 24. September 1941 gegenüber dem Finanzamt abgeben musste, enthält zwar keine Detailangaben zu den betreffenden Objekten. Aufgrund des angegebenen Gesamtwerts des Interieurs kann im Vergleich mit den vorgenannten Listen aber sicher angenommen werden, dass das in Rede stehende Blechen-Gemälde zu jener Zeit weiterhin zum Nachlass gehörte.  

 

Beschlagnahme und „Verwertung“ der Vermögenswerte Edgar Moors

Der NS-Staat bemühte sich spätestens ab 1940 darum, das in Deutschland verbliebene Vermögen von Edgar Moor in Gänze zugunsten des Deutschen Reichs einzuziehen. Dies gelang den Behörden allerdings nicht sofort, da sie zunächst unsicher waren, ob Moor noch die deutsche Staatsangehörigkeit innehatte. Von der Staatsangehörigkeit hing ab, auf Grundlage welcher Verordnungen und Gesetze der NS-Staat das Vermögen enteignen konnte. Am 2. Juli 1942 beschlagnahmte die Gestapo das gesamte Vermögen von Edgar Moor, zu dem ausdrücklich auch die „komplette Wohnungseinrichtung lagernd in der Württembergische[n] Str. 36/37“ zählte, der vormaligen Wohnung von Arthur und Eugen Goldschmidt.33 Zugleich bat die Gestapo den Chef der Sicherheitspolizei und des SD um Feststellung, ob das beschlagnahmte Vermögen auf Grundlage der 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25.11.1941 (RGBl. I S. 722–724) dem Deutschen Reich verfallen sei. Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD traf die erbetene Feststellung am 13. November 1942 – das von der Gestapo beschlagnahmte Vermögen wurde damit zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen.34

Am 9. Februar 1943 erkundigte sich Paolo Lombardo bei dem Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg nach der Möglichkeit, „aus dem Nachlass Goldschmidt, der nunmehr zur Einziehung und Versteigerung gelangen soll“, einzelne Stücke für seinen Haushalt zu erwerben.35 Lombardo interessiert sich vornehmlich für Fensterdekoration und Küchen-inventar, ein Gemälde ist nicht unter den zum Kauf angefragten Gegenständen. Lombardo blieb bis Ende März 1943, „dem Zeitpunkt der totalen Entziehung bezw. Abholung der Sachen durch die betr. Behörden“, in der ehemaligen Wohnung der Brüder Goldschmidt.36 In der Nachkriegszeit äußerte er sich im Rahmen eines Verfahrens bei den Wiedergut-machungsämtern Berlin zu den Entzugsvorgängen: „Ein Teil der Sachen, vornehmlich, die kostbaren Stücke wurden bereits teilweise früher [vor Ende März 1943] abgeholt. Es erfolgten Besichtigungen der Wohnung von hohen Nazigrössen, die sich einzelne Sachen auswählten, die dann später von Beamten des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg im einzelnen abgeholt wurden. Der Oberfinanzpräsident besass genaue Listen über das Inventar der Wohnung, nach denen die Überprüfung der Einrichtung vorgenommen wurde. […] Es ergab sich, dass der grösste Teil der Sachen versteigert worden war. […] Die wertvolleren Stücke waren aber bis auf wenige P[o]sten nicht in die Auktion gekommen. […] Der Abtransport erfolgte durch das Speditionsunternehmen Schäfer in Berlin-Wilmersdorf. Bei dem Verpacken und Abholen der Sachen waren mehrere Beamte des Finanzpräsidiums Berlin-Brandenburg zugegen.“37 In einer eidesstattlichen Erklärung vom 23. November 1954 versicherte Lombardo, „dass Kunstgegenstände und Hausrat, die zum Nachlass der verstorbenen Dres. Eugen und Arthur Goldschmidt gehörten und in dem Gutachten des Dr. Grandtke [sic] vom 23. März 1939 aufgeführt sind […] von den Beauftragten des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg Ende März bezw. im April 1943 aus der ehemaligen Wohnung der Dres. Goldschmidt in Berlin W 15, Württenbergische Strasse 36/37 übernommen wurden. […] Ich war beim Abtransport der Gegenstände ebenfalls zugegen.“38

Am 20. und 21. April 1943 fand im Auftrag der Verwertungsstelle beim Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg eine von der Berliner Fa. Fritz Roth durchgeführte Auktion von Einrichtungs- und Kunstgegenständen aus dem Nachlass von Arthur und Eugen Goldschmidt im Versteigerungslokal SO am Kottbusser Ufer 39/40 in Berlin statt.39 Der Verkaufserlös in Höhe von RM 62.181,80 wurde von der Oberfinanzkasse zugunsten des Deutschen Reiches vereinnahmt.40 In der Versteigerungsniederschrift ist kein Werk von Carl Blechen oder eines mit einer Amalfi-Darstellung enthalten.41

 

Erwerb durch das Deutsche Reich für den „Sonderauftrag Linz“

Adolf Hitlers „Sonderauftrag Linz“ erwarb das in Rede stehende Blechen-Gemälde am 5. September 1944 in einem Direktverkauf des Berliner Auktionshändlers Hans W. Lange42 für RM 150.000,-.43 Es wurde unter der Linz-Nummer 3904 erfasst.44 Zur Herkunft des Werkes heißt es in einem Schreiben des Auktionshauses Hans W. Lange an Prof. Dr. Hermann Voss (1884–1969), dem damaligen „Sonderbeauftragten des Führers“ für die Kunstsammlung des geplanten „Führermuseums“ in Linz und Direktor der Gemäldegalerie Dresden, vom 2. September 1944:

„Bei dem Blechen und van Goyen handelt es sich um Bilder, die nicht uns gehören, sondern uns nur von einem Kunden zum Verkauf übergeben worden sind. Wir können desh[a]lb in der Preisfrage auch nichts unternehmen, da uns der Kunde seine äusserste Preisforderung bereits übermittelt hat, die sich für jedes der beiden Bilder auf RM 150.000,- beläuft. Wir wären Ihnen für eine Nachricht dankbar, ob Sie gewillt sind, den Blechen zu diesem Preis zu übernehmen […]“.45

Den erfolgten Ankauf belegt eine auf den 5. September 1944 datierte Rechnung Langes an Voss für ein „Gemälde von Carl Blechen, Landschaft“.46 Der vereinbarte Kaufbetrag in Höhe von RM 150.000,- war der Rechnung zufolge an das Bankhaus Jacquier & Securius in Berlin zu entrichten.

Am 14. September 1944, wenige Tage nach dem Ankauf, erkundigte sich der „Sonderauftrag Linz“ bei Lange, ob „für das kürzlich […] erworbene Gemälde von Blechen ‘Mühlental bei Amalfi’ ein Rahmen vorhanden“ sei und bat gegebenenfalls um Übersendung.47 Lange antwortete am 16. September 1944: „[M]it verbindlichem Dank bestätige ich den Erhalt Ihrer Ueberweisung von RM 150.000,- für den Ankauf des Bildes von Blechen. […] Der von Ihnen angeforderte Rahmen für das Bild von Blechen befindet sich noch bei dem Vorbesitzer. Wir haben gestern wiederum gebeten, ihn uns auf schnellstem Wege hierher zu senden. Sobald er in unserem Besitz ist, wird er Ihnen durch Boten zugestellt werden.“48 Zur Identität des Vorbesitzers des Gemäldes „Mühlental von Amalfi“ geben die Korrespondenzen keinen Aufschluss.

Gemäß einer Verfügung des Finanzamtes Berlin Moabit-West vom 18. März 1941 sollte „Wertvoller Hausrat (Hausrat von ehemals reichen Juden)“ nach Anordnung des Oberfinanzpräsidenten Berlin „einem anerkannten Versteigerungshaus [...] zur Versteigerung“ übergeben werden.49 „Im übrigen [sic] sind – soweit die Versteigerungen durch das Finanzamt selbst ausgeführt werden – wertvolle Gegenstände, wie z.B. echte Teppiche, Bilder anerkannter Meister, wertvolles Porzellan, antike Möbel durch das Kunst-Versteigerungshaus Lange zur Versteigerung zu bringen.“50

Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch das Blechen-Gemälde „Schlucht bei Amalfi“ aus der Nachlassmasse der Brüder Goldschmidt von der Vermögensverwertungsstelle als Werk eines anerkannten Meisters bewertet und daher dem Kunstversteigerungshaus Hans W. Lange zum Verkauf übergeben wurde. Ein eindeutiger Nachweis darüber, zu welchem Zeitpunkt nach dem 30. Juni 1941 und unter welchen Umständen das Werk an Lange ging, ließ sich nicht ermitteln.

Hans W. Lange war vielfach für den „Sonderauftrag Linz“ als Vermittler und Verkäufer tätig.51 In einer Bescheinigung, die ihm Hermann Voss am 7. September 1944 ausstellte, heißt es: „Herr Kunsthändler Hans W. Lange, Berlin – W 9, Bellevuestr. 5, ist seit langen Jahren als Vermittler und Einkäufer für den mir vom FÜHRER [Hervorhebung im Original] erteilten Sonderauftrag für das Neu[e] Kunstmuseum Linz beschäftigt und auch zur Zeit im gleichen Sinne tätig.“52

 

Einlagerung und Verbleib nach 1945

Mit etlichen weiteren Kunstobjekten wurde das Gemälde „Mühlental bei Amalfi“ spätestens ab Februar 1945 im Depot des sogenannten „Führerbaus“ in München (Zelle Nr. 3) eingelagert.53 Dort wurde es gestohlen und am 19. Februar 1946 von der Kriminalpolizei München dem Central Collecting Point (CCP), den die amerikanischen Streitkräfte nach Kriegsende ebendort eingerichtet hatten, zurückgegeben.54

Am 10. Juni 1949 übergab die amerikanische Militärregierung das Kunstwerk zusammen mit den weiteren Objekten im Collecting Point, die bis dahin nicht restituiert worden waren, in die Treuhänderschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten, Hans Ehard (1887–1980).55 Am 22. Februar 1952 folgte die treuhänderische Übergabe an die bundesdeutsche Treuhandverwaltung von Kulturgut.56 Auf Grundlage von Artikel 134 Grundgesetz ging das Gemälde 1960 als ehemaliges Reichsvermögen in Bundesvermögen über.

 

Nach den vorliegenden Kenntnissen ist sicher davon auszugehen, dass das in Rede stehende Gemälde Edgar Moor NS-verfolgungsbedingt entzogen worden ist. Nach Unterzeichnung der Restitutionsvereinbarung im Mai 2024 konnte der Bund das Gemälde im August 2024 an den Restitutionsberechtigten nach Edgar Moor herausgeben.

Forschungsstand: 2023 / Grundlegend für den vorstehenden Provenienzbericht waren Quellenunterlagen und Rechercheergebnisse des „OFP-Projekt“ am Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam.57

 

[11] Für das Folgende vgl. Ausst.kat. Königliche Nationalgalerie, Berlin, 1906, Bd. 1, Abb. S. 125, hier fälschlicherweise als Nr. 105; Bd. 2, Katalog der Gemälde, S. 28, Nr. 96.

[12] Vgl. Kern 1911, S. 172. Der ausführliche Eintrag lautet: „Dr. H. Goldschmidt: Mühle im Tal von Amalfi. Öl, Leinwand. 74. 99. Eine Studie zu dem Werk befindet sich in der Nat.-Gal. (Gem. Kat. Nr. 873), ein ähnliches aber kleineres Bild nach dem gleichen Motiv bei Frau Professor Knille, Berlin.“. Guido Kern beauskunftete am 22.03.1951 gegenüber dem CCP München: „Das künstlerisch wertvollste Werk […] befand sich bei Dr. H. Goldschmidt, Berlin. Soweit mir bekannt, ist es heute verschollen.“, NARA, M1946, Record Group 260, Roll 0003, Munich Central Collecting Point, Schreiben von Guido Kern an Gerda Koester, CCP München, Wasserburg am Inn, 22.03.1951, URL: www.fold3.com/image/270049055 (31.05.2023).

[13] Für das Folgende vgl. National-Galerie [Paul Ortwin Rave] 1940, S. 314, Nr. 1122, und Abb. S.315.

[14] Für das Folgende vgl. Auk.kat. Kunstsalon Paul Cassirer/Hugo Helbing, Berlin, 13.12.1927, S. 21, Los 42, Abb. Tafel XVIII.

[15] Vgl. B [sic], Dezember-Auktion bei P. Cassirer, in: Der Cicerone. Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers, Nr. 19, 1927, S. 746-747, hier S. 747; Anonym, Kunstauktionen. Berlin, in: Kunstwanderer. Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen, 1./2.12.1927, S. 158f., hier S. 159; Anonym, Vorberichte. Berlin, in: Die Kunstauktion. Deutsches Nachrichtenblatt für das gesamte Kunstauktionswesen und Buchauktionswesen, Jg. 1, Nr. 9, 11.12.1927, S. 1; vgl. Anonym, Nachberichte. Berlin, in: Die Kunstauktion. Deutsches Nachrichtenblatt für das gesamte Kunstauktionswesen und Buchauktionswesen, Jg. 1, Nr. 10, 18.12.1927, S. 2.

[16] Vgl. Auk.kat. Gemälde deutscher Meister des XIX. und XX. Jahrhunderts. Sammlung Oskar Skaller, Berlin. Nachlass Rudolf Philipp Goldschmidt und anderer Privatbesitz, Kunstsalon Paul Cassirer/Hugo Helbing, Berlin, 13.12.1927, o.S., URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cassirer_helbing1927_12_13x/0038/ (06.01.2023).

[17] Ebd., S. 21, Los 42, Abb. Tafel XVIII. URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cassirer_helbing1927_12_13x/0039/ (06.01.2023). Unter dem Namen Goldschmidt wurde in dieser Auktion kein weiteres Werk eingeliefert.

[18] Vgl. Berliner Adreßbuch 1927, S. 557. Online abrufbar über ZLB, URL: https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1927/5620/ (11.05.2022); vgl. ebd., S. 954. Online abrufbar über ZLB, URL: https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1927/978/ (11.05.2022); vgl. Berliner Adressbuch 1928, S. 558. Online abrufbar über ZLB, URL: https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1928/5738/ (30.11.2022).

[19] Vgl. Berliner Adreßbuch 1911, S. 468. Online abrufbar über ZLB, URL: https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1911/4264/ [Abruf: 13.01.2023].

[20] Vgl. Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO), Berlin, Reg. Nr. 51.372, Bl. M 4. Sterbeurkunde Arthur Goldschmidt, Berlin, 15.11.1938.

[21] Vgl. LABO, Reg. Nr. 51.373, Bl. M 7. Sterbeurkunde Eugen Goldschmidt, Berlin, 15.11.1938.

[22] Vgl. Berliner Adreßbuch 1929, S. 991. Online abrufbar über ZLB, URL:  https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1929/1000/ (13.01.2023).

[23] Vgl. Stolpersteine in Berlin, Arthur Jaques Goldschmidt, URL: www.stolpersteine-berlin.de/de/kleinaustr/10/arthur-jaques-goldschmidt, und Eugen Carl Goldschmidt, URL: www.stolpersteine-berlin.de/de/kleinaustr/10/eugen-carl-goldschmidt (13.01.2023).

[24] Vgl. Berliner Adreßbuch 1938, S. 779. Online abrufbar über ZLB, URL: https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1938/803/ (13.01.2023). In den Einträgen zu Eugen Goldschmidt und Arthur Goldschmidt auf der Website der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin heißt es: „Aus ihrer reich und kostbar ausgestatteten Villa wurden die beiden Brüder vermutlich in oder kurz nach der Pogromnacht 1938 gewaltsam vertrieben und in einer sogenannten „Judenwohnung“ in der Württembergischen Straße 36/37 untergebracht.“, URL: www.stolpersteine-berlin.de (13.01.2023).

[25] Für das Folgende Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV), Berlin, 2-3692/50, Bl. 9ff. Walther Heinrich, Schätzung der Kunstgegenstände im Besitz von Eugen und Arthur Goldschmidt, Berlin, Berlin, 18.06.1938.

[26] Vgl. Stolpersteine in Berlin, Eintrag zu Dr. Eugen Carl Goldschmidt, zusammengestellt von Dr. Helga Schwarz, URL: www.stolpersteine-berlin.de/de/kleinaustr/10/eugen-carl-goldschmidt (30.11.2022).

[27] Für das Folgende vgl. BLHA, Rep 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II), Nr. 27200, Bl. 28ff. Testament Arthur Goldschmidt, Berlin, 05.08.1938/10.11.1938; ebd., Bl. 31f. Testament Eugen Goldschmidt, Berlin, 10.11.1938.

[28] Für das Folgende vgl. LABO, Reg. Nr. 264.358, Bl. D 1ff. Anmeldeformular Schaden an Eigentum (§§ 51-55, 146 BEG), Schaden an Vermögen (§§ 56-58, 146 BEG) […] für Irmgard Hoeniger, Edgar Moor, Boston, 03.10.1961.

[29] Vgl. BLHA, Rep 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II), Nr. 27200, Bl. 26a. Schreiben von Paolo Lombardo an Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg, Vermögensverwertungsstelle, Berlin, 10.11.1942; ebd., Bl. 66. Edgar Moor, Vollmacht für Paolo Lombardo, Johannesburg, 16.11.1938; ebd., Bl. 67. Irmgard Hoeniger, Vollmacht für Paolo Lombardo, Johannesburg, 16.11.1938.

[30] Vgl. ebd., Nr. 27201, Bl. 125ff. Gutachten von Hans Grandke an Wilhelm Scholz, Berlin, 23.03.1939.

[31] Vgl. LABO, Reg. Nr. 264.358, Bl. M 8. Schreiben von Wilhelm Scholz an Entschädigungsamt Berlin, Berlin, 12.08.1955.

[32] Vgl. ebd., Bl. M 22ff. Last Will Irmgard Leontine Hoeniger [Beglaubigte Abschrift], Johannesburg, 24.01.1939. Irmgard Hoeniger hatte keine Kinder.

[33] Für das Folgende vgl. BLHA, Rep 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II), Nr. 27200, Bl. 1f. Schreiben der Geheimen Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Berlin, an Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg, Berlin, 02.07.1942.

[34] Vgl. ebd., Bl. 36. Schreiben von Chef der Sicherheitspolizei und des SD [gez. Kolrep] an Oberfinanzpräsident Berlin, Berlin, 13.11.1942.

[35] Für das Folgende ebd., Bl. 86. Schreiben von Paolo Lombardo an Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg, Berlin, 09.02.1943.

[36] BADV, 2-1674/59, Bl. 27ff. Schreiben von Wilhelm Scholz an Wiedergutmachungsamt von Berlin, Berlin, 12.03.1953.

[37] Ebd.

[38] BADV, 2-1674/59, Bl. 77. Eidesstattliche Erklärung von Paolo E. Lombardo [Abschrift], Düren, 23.11.1954.

[39] Vgl. ebd., Bl. 89. Rechnung der Fa. Fritz Roth an Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg, Verwertungsstelle, Berlin, 21.04.1943; BADV, 2-1674/59, Bl. 48. Aktennotiz vom 06.07.1953.

[40] Vgl. BLHA, Rep 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II), Nr. 27200, Bl. 115. Abrechnung des mit der Verwertung beauftragten Beamten, Berlin, 20.04.1943; ebd., Bl. 116. Schreiben von Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg, Vermögensverwertungsstelle an Oberfinanzkasse des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg, Berlin, 01.06.1943.

[41] Vgl. BADV, 2-1674/59, Bl. 33-46. Versteigerungs-Niederschrift, o.O., o.D. [1943], Abschrift aus OFP-Akte 0 5210 – 4261/42, Edgar Moor.

[42] Für ausführliche Informationen zum Kunsthändler Hans Wolfgang Lange (1904-1945) siehe Caroline Flick, Geschick im System. Der Kunsthändler Hans W. Lange, November 2011, URL: http://carolineflick.de/publikationen/Geschick-im-System.pdf (21.12.2022).

[43] Vgl. BArch, B 323/138, Bl. 13. Rechnung von Hans W. Lange Kunstversteigerungen an „Sonderbeauftragten für Linz“, Hermann Voss, Berlin, 05.09.1944; ebd., B 323/767, „Alte Ministerpräsidentenkartei", Mü-Nr. 20037; ebd., B 323/673, Bl. 29f. Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Mü-Nr. 20037.

[44] Vgl. BArch, B 323/673, Bl. 29f. Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Mü-Nr. 20037.

[45] Vgl. BArch, B 323/138, Bl. 13. Schreiben von Hans W. Lange Kunstversteigerungen an „Sonderbeauftragten für Linz“, Hermann Voss, Berlin, 02.09.1944.

[46] Für das Folgende vgl. ebd., Bl. 13. Rechnung von Hans W. Lange Kunstversteigerungen an „Sonderbeauftragten für Linz“, Hermann Voss, Berlin, 05.09.1944.

[47] Vgl. ebd., Bl. 13. Schreiben von Robert Oertel, „Sonderbeauftragter für Linz“, an Hans W. Lange, Dresden, 14.09.1944.

[48] Ebd., Bl. 13. Schreiben von Hans W. Lange Kunstversteigerungen an „Sonderbeauftragten für Linz“, Hermann Voss, Berlin, 16.09.1944.

[49] Landesarchiv, Berlin, A Rep 093-03, Nr. 54683, Bl. 419f. Schreiben des Vorstehers des Finanzamts Moabit-West [Abschrift], Berlin, 18.03.1941.  

[50] Ebd.

[51] Flick spricht von 124 Gemälden, die Lange direkt an den „Sonderauftrag Linz“ verkauft habe. Dies geschah über Auktionen, über freihändige Verkäufe oder mittels der Münchner Kunsthändlerin Maria Almas-Dietrich (1892-1971). Vgl. Flick 2011, S. 20.

[52] Vgl. BArch, B 323/138, Bl. 13. Schreiben von Hermann Voss an Hans W. Lange, Dresden, 07.09.1944.

[53] Vgl. BArch, B 323/194, Bl. 318. Gemälde-Einlagerung im Luftschutzkeller F.B., „Sammlung des Führers“, Zelle Nr. 3, 01.02.1945; ebd., Bl. 337ff. „Sammlung des Führers“, Zelle Nr. 3, 01.11.1946.

[54] Vgl. BArch, B 323/673, Bl. 30. Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Mü-Nr. 20037. Auf der Karteikarte ist im Feld „Mü.-Nr.“ vermerkt: „20037 Mü. Kripo 24“.

[55] Vgl. ebd., Bl. 29. Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Mü-Nr. 20037.

[56] Vgl. Johannes Gramlich, Begehrt, beschwiegen, belastend. Die Kunst der NS-Elite, die Alliierten und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Wien/Köln/Weimar 2021, S. 141. Siehe BArch, Koblenz, B 323/325, Bl. 5. Eberhard Hanfstaengl, Franz Graf Wolff Metternich, Protokoll der Übergabe, 22.02.1952. Die Liste der Inventarnummern folgt ebd., Bl. 9-50.

[57] Für weitere Informationen zum Projekt siehe: https://blha.brandenburg.de/index.php/projekte/ofp-projekt/ (27.05.2024).

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