Gavarni, Paul
Masques et visages et Lecons et conseils, Pifces Curieuses (zwei alte Männer - wie LD 16)
| Entstehungsjahr | 19. Jahrhundert | 
|---|---|
| Technik | Lithografie auf Papier | 
| Maße | 36 x 27,5 cm | 
| Münchener-Nr. | 20212/15/1 | 
| Linz-Nr. | Keine | 
| Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen | 
Beschreibung
Paul Gavarni (* 13.1.1804 in Paris, † 23.11.1866 in Auteuil) war ein französischer Zeichner, Grafiker und Karikaturist, der als Modezeichner begann. Später schuf er Karikaturen aus dem Pariser Leben für verschiedene lokale Zeitschriften, dabei fällt auf, dass die anständige Frau weniger in Erscheinung tritt, eher die, die ihren Mann betrügt oder vorhat, ihn zu betrügen.1
Ganz allgemein kann man ihn eine gewisse Neigung zur Verallgemeinerung nicht absprechen. Scharf ist sein Blick für das Elend der unteren sozialen Schichten und er versucht durch bissige Satiren darauf aufmerksam zu machen. Gavarni zählte zu den Meistern der Lithographie des 19. Jahrhunderts, ebenfalls bedeutend sind auch seine Buchillustrationen, so illustrierte er u. a. E.T.A. Hoffmanns phantastische Erzählungen. Er war ein enger Freund von Balzac.
Provenienz
Die o.g. Grafiken befanden sich zum Ende des Krieges im Kunstlager des so genannten ERR im Kloster Buxheim. Der Einsatzstab Reichsleiters Rosenberg, eine Unterorganisation der NSDAP, war eine Kunstrauborganisation, die wertvolle Kunstwerke in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten Europas, insbesondere in Frankreich und in der Sowjetunion, beschlagnahmte und nach Deutschland verbrachte. Das Depot in Buxheim war 1943 für den ERR eingerichtet worden. Die dort lagernden Kunstwerke gelangten nach der Auflösung in den CCP nach München.
Der Auffindort der Grafiken im Depot des ERR lässt vermuten, dass die in Rede stehenden Grafiken ihrem früheren Eigentümer NS-verfolgungsbedingt entzogen wurden.
Zur Provenienz ist dort nichts bekannt und auch die Untersuchung der Rückseiten brachte keine neuen Erkenntnisse.
Stand: 2010
1 Aus: Edward und Jules Goncourt: Gavarni der Mensch und das Werk; 1870
