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Spruyt, Johannes

Diana mit zwei blumenwindenden Frauen

Entstehungsjahr 1661
Technik Öl auf Holz
Maße 66.5 x 48,5 cm
Münchener-Nr. 2285/1
Linz-Nr. 2826
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der niederländische Maler Johannes Spruyt lebte von ca. 1627 bis 1671 in Amsterdam. Er wurde vor allem wegen seiner Tierdarstellungen bekannt, die in der Art des Jan Weenix gestaltet sind. Das hier in Rede stehende Gemälde zeigt allerdings eine mythologische Szene. Es wurde in Öl auf Holz gemalt und ist mit „Spruyt Fe./1661“ bezeichnet und datiert. Das Gemälde mit den Maßen 66.5 x 48,5 cm befindet sich als Dauer-leihgabe beim Leihnehmer.

Provenienz

Das Kunstwerk befand sich früher in der Sammlung des russischen Geologen und Staatsbeamten Peter Semjonow. Dessen Sammlung war in der Sankt Petersburger Eremitage ausgestellt. Vermutlich ging im Zusammenhang mit der russischen Revolution von 1917 das Eigentum in Staatsbesitz über. Viele wertvolle Kunstwerke aus russischen Museen wurden in den zwanziger und dreißiger Jahren in das Ausland verkauft. Einige davon wurden in Berliner Auktionshäusern versteigert.1 Es konnte nicht mehr ermittelt werden, wann das in Rede stehende Gemälde nach Deutschland gelangte. Schließlich wurde es auf einer Auktion am 16./17. 04.1943 im Auktionshaus von H.W. Lange (früher Galerie Paul Graupe) versteigert.2  Alle Einlieferer sind nur mit dem Namen der Stadt verzeichnet, aus denen die Auftraggeber kamen. Das Gemälde von Spruyt wurde zusammen mit 26 weiteren Kunstwerken in Berlin eingeliefert. Bis auf eine Zeichnung des Malers E. Grützner handelt es sich dabei ausschließlich um Ölgemälde von bekannten niederländischen Künstlern des 17. Jahrhunderts. Auf dieser Versteigerung wurde allerdings auch beschlagnahmtes Umzugsgut aus jüdischem Besitz im Auftrag des Oberfinanzpräsidenten von Berlin-Brandenburg zugunsten des Reichsfiskus verkauft. Die Münchener Kunsthändlerin Maria Almas Dietrich hatte dort mehrere Kunstwerke für das Deutsche Reich erworben. Darunter befand sich auch das Gemälde „Die Milchfrau“ aus dem beschlagnahmten Umzugsgut des NS-Verfolgten Martin Tietz.
Bislang konnte der Einlieferer des hier interessierenden Gemäldes nicht ermittelt werden. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem Gemälde kann mithin nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2011

1 Vgl. Verkäufe in der Galerie van Diemen GmbH Berlin
2 Katalog lfd. Nr. 86 „Diana mit zwei Kränze flechtenden Gefährtinnen“, ehemals Sammlung Semeneff, St. Petersburg, aufgeführt bei Wurzbach, niederl. Künstlerlexikon 1906

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