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Begarelli, Antonio

Büste der heiligen Katharina

Entstehungsjahr nach 1500
Technik Terrakotta
Maße 64 cm x 58,5 cm x 25 cm
Münchener-Nr. 2372
Linz-Nr. 1757
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Antonio Begarelli war ein italienischer Terrakottabildner. Er wurde gegen Ende des 15. Jh. in Modena geboren. Begarelli schuf vor allem Statuen von Heiligen und Grabmale für vornehme Familien. Die Büste der Heiligen Katharina dürfte zur Ausstattung einer Nische im Inneren eines Kirchenschiffes angefertigt worden sein.
Begarelli ist ein bedeutender Vertreter der italienischen Terrakottabildner der Spätrenaissance. Er starb im Jahre 1565.1

Provenienz

Zeittafel
1941durch Prinz Philipp von Hessen im italienischen Kunsthandel für das Deutsche Reich erworben

Die Büste wurde zusammen mit einem Holzsockel im italienischen Kunsthandel erworben.
Zur Provenienz konnte durch Untersuchungen der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut München ermittelt werden, dass Plastik und Sockel am 12.06.1941 durch den damaligen Oberpräsidenten der Provinz Hessen–Nassau, Prinz Philipp von Hessen, im italienischen Kunsthandel für das Deutsche Reich erworben wurden. Prinz Philipp von Hessen reiste durch Italien, um Kunstwerke für den „Sonderauftrag Linz“ zu erwerben. Eigens für diese Ankäufe wurde von der Reichskanzlei ein Sonderkonto bei der Deutschen Botschaft in Rom eingerichtet. Die in Rede stehenden Gegenstände wurden in Rom bei A. Jandolo für 80.000,- Lire erworben und erhielten die Inventarnummern L 1755 und L 1757 des „Sonderauftrags Linz“. Die Verrechnung und die Ausfuhr der Kunstwerke erfolgten über die Deutsche Botschaft in Rom. Italien war zum Zeitpunkt des Ankaufs der Kunstwerke nicht durch deutsche Truppen besetzt, so dass von einem Ankauf ohne das Ausüben von Zwang ausgegangen werden kann.
Die später im Rahmen der Äußeren Restitution an Italien zurückgegebenen Kunstwerke waren erst nach 1941 erworben worden. Die Rückgabeverhandlungen zwischen Vertretern Italiens und Deutschlands bezüglich des in Italien erworbenen Kulturgutes wurden vor Jahren abgeschlossen. Anhaltspunkte für einen NS-verfolgungsbedingten Zwangsverkauf liegen keine vor.

Stand: 2008

1 Vgl. Künstlerlexikon von Thieme und Becker, 1907/1908

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