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Ender, Thomas

Seidelwinkel in der Rauris

Entstehungsjahr 1835
Technik Aquarell
Maße 19,5 x 27 cm
Münchener-Nr. 2399/268
Linz-Nr. 1089
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Aquarellbild hat die Maße 19,5 x 27 cm und ist mit „Tho Ender“ signiert. Dargestellt ist das Tal Seidelwinkel in der Landschaft Rauris in den Tauern. Rauris bezeichnet auch den Ort (früher Geisbach) in dem in früheren Zeiten Goldbergbau betrieben wurde.
Der Wiener Maler Thomas Ender (1793 – 1875) galt neben Rudolf Alt als einer der besten Aquarellisten und Landschaftsmaler seiner Zeit.1

Provenienz

Zeittafel
1940von der Münchener Kunsthandlung Eugen Brüschwiler für das Deutsche Reich, „Sonderauftrag Linz“ erworben.

Es sind nur zwei Arbeiten von Thomas Ender zum Thema „Rauris“ bekannt. In der Nachlassausstellung des Jahres 1876 wurde eine Arbeit mit dem Titel „In der Rauris“ gezeigt, bei der es sich um das hier in Rede stehende Aquarell handeln könnte. Ein anderes Bild mit dem Titel „Das Tauernhaus am Blutertauern im Seidenwinkel“ wurde im Jahre 1926 im Kunstauktionshaus Kende in Wien versteigert und dann noch einmal im Dorotheum Wien im Jahre 1962.
Die Untersuchung des Kunstwerkes von Ender durch den Leihnehmer erbrachte keine neuen Hinweise bezüglich der Provenienz. Das betr. Museum hatte anlässlich der Veröffentlichung seines Ausstellungskataloges selbst Provenienzrecherche betrieben ohne jedoch die Herkunft des Kunstwerkes ermitteln zu können. Insbesondere wurde kein Ausfuhrstempel des Bundesdenkmalamtes Wien gefunden.
In den personenbezogenen Restitutionsmaterialien im Archiv des Bundesdenkmalamtes in Wien wurde auf Anfrage ermittelt, dass vier Aquarelle von Thomas Ender aus dem früheren Eigentum des Sammlers Karl Latzers dort erwähnt werden. Diese waren um das Jahr 1920 aus der Sammlung Graf von Meran von Karl Latzer erworben worden. Das Bundesdenkmalamt teilte weiter mit, dass die im Bundesbesitz befindlichen Aquarelle von Thomas Ender auch in den Unterlagen des C(A)CP München unter der Kategorie IV verzeichnet sind. Darunter fielen alle Kunstwerke im Collecting Point, für die es keinen österreichischen Ursprungsnachweis gab und die offenbar deshalb nicht an Österreich restituiert wurden.

Laut Vermerk auf der property card des Münchener Collecting Points wurde das in Rede stehende Kunstwerk zusammen mit einem anderen Aquarellbild von Thomas Ender am 16.10.1940 von der Münchener Kunsthandlung Eugen Brüschwiler für das Deutsche Reich,„Sonderauftrag Linz“ erworben. Die Aquarelle erhielten die Linz-Nummern 1089 und 1090. Laut der Aussage von Brüschwiler vom 14.03.1951 hatte er die Kunstwerke aus Münchener Privatbesitz erworben.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2007

1 Vgl. Walter Koschatzky: „Thomas Ender-1793-1875, Kammermaler Erzherzogs Johanns“, Graz 1982

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