Die Treuhandverwaltung Kulturgut in München hatte ermittelt, dass das o.g. Gemälde auf der Versteigerung des Auktionshauses H.W. Lange in Berlin am 08.05.1942 für die Reichskanzlei erworben worden ist. Im Katalog der Auktion ist das Gemälde unter Nummer 102 wie folgt verzeichnet: Alfred Rethel, Der Evangelist Lucas, nach rechts aus einer Pforte schreitend, in rotem Mantel über goldbraunem Gewand. Zu seinen Füßen der Stier. Lw., h 35,5 cm, br. 19,5 cm. Auf der Rückseite alte Ausstellungsmarke des Kunstpalastes Düsseldorf, Tafel 13.

Diese Auktion betraf ausschließlich die Sammlung des Geheimrats Prentzel, Berlin. Der Termin der Auktion ist laut beigefügtem Zettel auf den 12.05.1942 verlegt worden. Laut mit Kopierstift eingetragener Notiz wurde das Gemälde für 6.500,- RM angeboten und für 6.000,- RM verkauft. Daneben ist der Name Almas notiert.

Die vom Bundesarchiv Berlin übersandten Unterlagen weisen den Geheimen Regierungsrat Alexander Prentzel jedenfalls seit 1927 als Geschäftsführer der Deutschen Kalisyndikat GmbH aus. Diese Funktion bekleidete er nachweislich noch im Jahre 1943 und im August 1945, so dass eine NS- Verfolgung aus rassischen oder politischen Gründen, die zum Verkauf seiner Sammlung führte, äußerst unwahrscheinlich ist.

Rückerstattungsverfahren oder Verfahren nach dem Bundesentschädigungsgesetz sind keine festgestellt worden.

Das Wallraf–Richartz–Museum übersandte die Ablichtung eines Schreibens von Elga Böhm an Prof. Dr. von Manteuffel vom 06.08.1971. Darin wird mitgeteilt, dass der Ausstellungskatalog der „Kunstausstellung der Jubiläums–Ausstellungen Düsseldorf“ aus dem Jahre 1925 das o.g. Gemälde von Alfred Rethel enthält und als Eigentümer Geheimrat Dr. Prentzel verzeichnet ist..

Stand: 2002